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Blut und rote Seide Oberinspektor Chens fünfter Fall Qiu Xiaolong. Aus dem Amerikan. von Susanne Hornfeck

By: Contributor(s): Material type: TextTextPublisher number: Best.-Nr. 551/05461Language: German Original language: English Publisher: Wien Zsolnay 2009Description: 376 S. 22 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783552054615
Contained works:
  • Qiu, Xiaolong 1953- Red mandarin dress dt
Subject(s): Genre/Form: Additional physical formats: Erscheint auch als: Blut und rote SeideDDC classification:
  • 810 B 22sdnb
Review: Quelle: www.rezensionen.at - Anita Ruckerbauer Diesmal bekommt es Oberinspektor Chen aus Shanghai mit einem Serientäter zu tun. (DR) Der Oberinspektor mit Liebe zu chinesischer Lyrik war wild entschlossen, seine Literaturstudien mit einem akademischen Abschluss zu krönen. Doch die Obrigkeit drängt ihm die Untersuchung eines Immobilienskandals auf. Zudem erleidet der überlastete Chen auch noch einen Nervenzusammenbruch. Deshalb kümmert sich anfangs sein Kollege Yu um den Mord an einer jungen Frau, deren Leiche in einem roten "qipao" regelrecht zur Schau gestellt wurde. Als nach dem selben Muster weitere Frauen ermordet werden, ist Yu klar, dass nur Chen kompetent genug ist, diesen besonderen Fall zu lösen, denn offiziell gibt es Serienmörder nur im dekadenten Westen; Psychoanalyse gilt schon beinahe als unanständig. Bald erkennt Chen, dass die Ursache für die gestörte Sexualität des Täters weit zurück in den 1960er Jahren, der Zeit der Kulturrevolution, liegen muss. Das Prinzip des Serienmörders, das in modernen westlichen Kriminalromanen schon fast inflationär gebraucht wird, ist dem versierten Krimileser mittlerweile bestens vertraut, genauso wie die Tatsache, dass deren Existenz von sozialistischen Staaten nach wie vor häufig verleugnet wird. Dennoch wirkt "Blut und rote Seide" beinahe exotisch fremd auf den Leser, etwa wenn Chen versucht, sein Yin und Yang wieder in Einklang zu bringen. Qiu gewährt hochinteressante, aber auch beunruhigende Einblicke in Shanghais Gesellschaft und Chinas Vergangenheit. Vor allem einige spezielle Essgewohnheiten sind dazu angetan, uns Mitteleuropäer mit Grausen zu erfüllen. Wie immer steht Qiu nicht für rasante Action oder blutige Showdowns. Vielmehr ermöglicht das Buch einen scharfsinnigen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart einer Gesellschaft und die Wunden, die ihr von einer unbarmherzigen politischen Führungsschicht geschlagen wurden. Das ist wie immer sehr spannend zu lesen, weil eloquent erzählt - und mit Mitgefühl und Verständnis für die Protagonisten. Allen Bibliotheken zu empfehlen.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR.D XIA (Browse shelf(Opens below)) Available 10063590

Quelle: www.rezensionen.at - Anita Ruckerbauer

Diesmal bekommt es Oberinspektor Chen aus Shanghai mit einem Serientäter zu tun. (DR)

Der Oberinspektor mit Liebe zu chinesischer Lyrik war wild entschlossen, seine Literaturstudien mit einem akademischen Abschluss zu krönen. Doch die Obrigkeit drängt ihm die Untersuchung eines Immobilienskandals auf. Zudem erleidet der überlastete Chen auch noch einen Nervenzusammenbruch. Deshalb kümmert sich anfangs sein Kollege Yu um den Mord an einer jungen Frau, deren Leiche in einem roten "qipao" regelrecht zur Schau gestellt wurde. Als nach dem selben Muster weitere Frauen ermordet werden, ist Yu klar, dass nur Chen kompetent genug ist, diesen besonderen Fall zu lösen, denn offiziell gibt es Serienmörder nur im dekadenten Westen; Psychoanalyse gilt schon beinahe als unanständig. Bald erkennt Chen, dass die Ursache für die gestörte Sexualität des Täters weit zurück in den 1960er Jahren, der Zeit der Kulturrevolution, liegen muss.
Das Prinzip des Serienmörders, das in modernen westlichen Kriminalromanen schon fast inflationär gebraucht wird, ist dem versierten Krimileser mittlerweile bestens vertraut, genauso wie die Tatsache, dass deren Existenz von sozialistischen Staaten nach wie vor häufig verleugnet wird. Dennoch wirkt "Blut und rote Seide" beinahe exotisch fremd auf den Leser, etwa wenn Chen versucht, sein Yin und Yang wieder in Einklang zu bringen. Qiu gewährt hochinteressante, aber auch beunruhigende Einblicke in Shanghais Gesellschaft und Chinas Vergangenheit. Vor allem einige spezielle Essgewohnheiten sind dazu angetan, uns Mitteleuropäer mit Grausen zu erfüllen.
Wie immer steht Qiu nicht für rasante Action oder blutige Showdowns. Vielmehr ermöglicht das Buch einen scharfsinnigen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart einer Gesellschaft und die Wunden, die ihr von einer unbarmherzigen politischen Führungsschicht geschlagen wurden. Das ist wie immer sehr spannend zu lesen, weil eloquent erzählt - und mit Mitgefühl und Verständnis für die Protagonisten. Allen Bibliotheken zu empfehlen.

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