Quelle: www.rezensionen.at - Uschi Pirker

Jakob erfährt ein Stück seiner Vergangenheit und geht dadurch bewusster in die Zukunft. (DR) *

Jakob kommt von England in die Niederlande, um am Gedenktag für seinen Großvater teilzunehmen, der während der Schlacht von Arnheim in der Obhut einer holländischen Familie verstorben war. Eigentlich hätte ja Sarah, seine Großmutter, fahren sollen, aber irgendwie ist es anders gekommen. Jakob kommt als Gast in die holländische Familie, die damals seinen Großvater betreut hatte. Diese Familie ist jedoch gerade in einer Krisensituation, da Geertrui, die als junge Frau persönlich Jakobs Großvater betreut hat, nun Krebs im Endstadium hat und vom holländischen Euthanasiegesetz Gebrauch machen möchte. Jakob wohnt bei ihrem Enkelsohn in Amsterdam und besucht von da aus mehrmals die todkranke Geertrui. Diese übergibt ihm einige Andenken von Jakob senior und ihre persönliche Lebensgeschichte, über 100 Seiten lang.
Die Handlung ist sehr komplex, die Handlungsabläufe sind zwar linear, es verlaufen aber die Erinnerungen von Geertrui parallel zu dem Geschehen, das Jakob in Amsterdam erlebt. Obwohl die geschilderte Zeit so verschieden ist, gibt es doch einen gemeinsamen Nenner: die Suche nach der wahren Liebe, bzw. die Relaitivität derselben. Inhaltlicher Verknüpfungspunkt für beide Handlungsstränge ist die Gedenkfeier, bei der Jakob als Vertreter seiner Großeltern die Kinder kennen lernt, die inzwischen als Verteter ihrer Großeltern Blumen am Grab seines Großvaters niederlegen. Ein hervorragender Roman, der erst zum Schluss sein Geheimnis preisgibt und reiferen Jugendlichen wie Erwachsenen sehr empfohlen werden kann.