Herr der Zeiten Marco Kunst ; aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf

Quelle: www.rezensionen.at - Annamaria Zelger

Der Roman beginnt in Amsterdam im Jahr 1670. Wessel, 16 Jahre alt, ist der Sohn des angesehenen Arztes Zacharias Kroonsz, der an einer Erfindung arbeitet. Er will die Lebenslinie des Menschen sichtbar machen. Als ihm das gelingt, entdeckt er, dass er selbst nur mehr wenige Tage zu leben hat. Unfähig sein Schicksal zu akzeptieren, wagt er ein Experiment mit schrecklichem Ausgang, er schafft ein Zeitloch in der Realität. Er stirbt nicht, ist aber auch nicht mehr lebendig. Wessel ist als Assistent seines Vaters zunächst fasziniert von den Experimenten. Als er dann aber die Gefahr erkennt, die von dem Riss im Gewebe der Wirklichkeit ausgeht, will er seinen Vater nur mehr stoppen. Dieser Riss führt durch Zeit und Raum und erlaubt Wessel bis in das Jahr 2013 zu kommen, wo er Pink, ein Mädchen in seinem Alter, von sich faszinieren kann. Sie und einen ihrer Schulkollegen wählt er als Verstärkung gegen seinen Vater aus. Er bringt sie als Geiseln in das Haus seines Vaters und versucht sie zu Verbündeten zu machen.
Der Roman gehört sicherlich nicht in die Kategorie Lesefutter. Er wirft viele Fragen auf über Tod und ewiges Leben, Zeit und Raum und über die Grenzen der Wissenschaft. Die Geschichte ist ein philosophisches Abenteuer, gleichzeitig läuft aber auch ein Horrorszenario ab, das äußerst faszinierend ist und den Leser trotz anspruchsvollen Inhaltes fesselt.
ab 15 J.