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˜Dasœ Leben ist kurz = Vita brevis Jostein Gaarder. Aus dem Norweg. von Gabriele Haefs. Mit einem Nachw. von Otto A. Böhmer

By: Material type: TextTextLanguage: German Original language: Norwegian Publisher: München Wien Hanser 1997Description: 130 S. 22 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
Audience:
  • Jugend
ISBN:
  • 9783446190825
  • 3446190821
Other title:
  • Vita brevis [Parallel title]
Contained works:
  • Gaarder, Jostein 1952- Vita brevis dt
Subject(s): Genre/Form: Other classification:
  • 07 | 10 | 12 | K
  • 3.6p | 4.7p | 9.1a
Review: Quelle: www.rezensionen.at - Monika Roth Roman über die verdrängte Liebesbeziehung zwischen dem späteren Kirchenvater Augustinus und seiner langjährigen Geliebten Floria. (DR) Jostein Gaarder, der norwegische Schriftsteller, Philosoph und Autor von "Sophies Welt" (bn 1/94) bringt in seinem 1996 erschienenen Briefroman "Das Leben ist kurz - Vita brevis" die fiktiven Briefe der langjährigen Geliebten des Aurelius Augustinus an den Bischof von Hippo. Die Frau, die in den "Bekenntnissen" des Augustinus namenlos bleibt und die der Kirchenvater nur in Andeutungen als seine große Liebe zu erkennen gibt, erhält in den von Jostein Gaarder angeblich in einer alten Handschrift in Buenos Aires aufgefundenen Briefen Stimme und Charakter. Und sie stellt ihr bischöfliches Gegenüber gehörig in Frage: Wie er seine Bekehrung mit der Rücksichtslosigkeit seiner Geliebten gegenüber vereinen konnte, indem er sie nach dreizehn Jahren Lebensgemeinschaft verstieß und zudem von ihrem gemeinsamen Son trennte. Warum für Augustinus die Gottesliebe und die sinnliche Liebe zu einer Frau unvereinbar seien. Was das überhaupt für ein Gott sei, der den Menschen die Liebe neide. Ob Gott nicht größer sei, als ihn die Christen vom Schlage eines vom Neuplatonismus geprägten Augustinus sähen, gnädiger, weitherziger, froher und als Schöpfer der Welt dem Leben und den Frauen verbunden. - In der dichterischen Ausgestalung der alten Liebesgeschichte ist Gaarder eine dichte erzählerische Auseinandersetzung mit den heutigen Fragen von Frauen an Kirche und Religion gelungen, verpackt in die Sprache und Ironie des vierten Jahrhunderts. Hält er auch die Fiktion, daß dieser Brief tatsächlich von der Geliebten des Augustinus stammen könnte, durch zeitweise sehr modern anmutende Formulierungen nicht immer ganz aufrecht, so ist der vorliegende Briefroman dennoch ein theologisch interessierten Lesern/innen wärmstens zu empfehlen.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR GAA (Browse shelf(Opens below)) Available 10074404

Quelle: www.rezensionen.at - Monika Roth

Roman über die verdrängte Liebesbeziehung zwischen dem späteren Kirchenvater Augustinus und seiner langjährigen Geliebten Floria. (DR)

Jostein Gaarder, der norwegische Schriftsteller, Philosoph und Autor von "Sophies Welt" (bn 1/94) bringt in seinem 1996 erschienenen Briefroman "Das Leben ist kurz - Vita brevis" die fiktiven Briefe der langjährigen Geliebten des Aurelius Augustinus an den Bischof von Hippo. Die Frau, die in den "Bekenntnissen" des Augustinus namenlos bleibt und die der Kirchenvater nur in Andeutungen als seine große Liebe zu erkennen gibt, erhält in den von Jostein Gaarder angeblich in einer alten Handschrift in Buenos Aires aufgefundenen Briefen Stimme und Charakter. Und sie stellt ihr bischöfliches Gegenüber gehörig in Frage: Wie er seine Bekehrung mit der Rücksichtslosigkeit seiner Geliebten gegenüber vereinen konnte, indem er sie nach dreizehn Jahren Lebensgemeinschaft verstieß und zudem von ihrem gemeinsamen Son trennte. Warum für Augustinus die Gottesliebe und die sinnliche Liebe zu einer Frau unvereinbar seien. Was das überhaupt für ein Gott sei, der den Menschen die Liebe neide. Ob Gott nicht größer sei, als ihn die Christen vom Schlage eines vom Neuplatonismus geprägten Augustinus sähen, gnädiger, weitherziger, froher und als Schöpfer der Welt dem Leben und den Frauen verbunden. - In der dichterischen Ausgestalung der alten Liebesgeschichte ist Gaarder eine dichte erzählerische Auseinandersetzung mit den heutigen Fragen von Frauen an Kirche und Religion gelungen, verpackt in die Sprache und Ironie des vierten Jahrhunderts. Hält er auch die Fiktion, daß dieser Brief tatsächlich von der Geliebten des Augustinus stammen könnte, durch zeitweise sehr modern anmutende Formulierungen nicht immer ganz aufrecht, so ist der vorliegende Briefroman dennoch ein theologisch interessierten Lesern/innen wärmstens zu empfehlen.

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