Liebesgedichte Mascha Kaléko ; herausgegeben von Gisela Zoch-Westphal und Eva-Maria Prokop

Quelle: www.rezensionen.at - Katharina Ferner

Humor- und sehnsuchtsvolle Liebeslyrik. (DL)
Liebesgedichte - oft dagewesen, wiederholt und rezitiert. Mascha Kaléko ist es dennoch gelungen, frischen Wind in diese Gattung zu bringen. Mit verspielter Sprache und viel Humor widmet sie sich dem Liebesthema. Die Gefühle schwanken von herzzerreißendem Vermissen hin zu spöttischem Abschied. Die Feinde der Liebe sind: die Ferne und das Alter und manchmal auch der Alltag. Die vorwiegenden Reimformen sind Kreuzreim und reiner Reim.
Mascha Kalékos Lyrik ist herrlich erfrischend. Oftmals kommt es einem vor, als würde sich das lyrische Ich selbst nicht so ernst nehmen. Perspektiven werden beliebig gewechselt. Der Band handelt alles ab, vom ersten Blick bis zum letzten Türknallen, dem letzten Atemzug. Die Trauer der Verlassenen geht tief. Es wird letzten Gesten und Worten des Geliebten gedacht. Ein Gefühlskarussell, direkt und ungeschmückt. Es darf geweint, gezetert und geschmunzelt werden. Ein weiteres Plus des schmalen Bändchens: Es passt in jede Handtasche (und auch in so manche Hosentasche) und versüßt so manche Wartezeit.