Die Erfindung des Menschen wie wir die Evolution überlisten
Schroeder, Renée 1953-
Die Erfindung des Menschen wie wir die Evolution überlisten Renée Schroeder mit Ursel Nendzig - 221 Seiten 23 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Simone Klein
Vermag der Mensch, die Evolution zu beeinflussen? (NB)
"Sie werden es nicht bereuen, dieses Buch in die Hände genommen zu haben", verspricht Schroeder, habe sie doch nichts Geringeres als eine "Autobiografie der Menschheit" vorzulegen. Der Mensch habe, seit er abstrakt denken kann, die Evolution mitgestaltet und sich so gewissermaßen selbst erfunden, auch wenn, wie die Autorin aus biologischer, zuweilen biologistischer, Sicht erläutert, das Universum und das Leben nicht mehr als "sich selbst ordnende Systeme" seien. Es sei nämlich schon nachgewiesen worden, wie diese komplexen Systeme aus einfachen Elementen und Ereignissen ganz ohne Plan und Sinn entstehen konnten. Der "Nachweis" gelang allerdings nur, weil man das "Ergebnis" schon kannte und sich die Versuchsanordnungen dementsprechend manipulieren ließen. Diese Tatsache kehren NaturwissenschafterInnen gerne unter den Tisch. Inzwischen habe der Mensch den Pfad der biologischen Evolution verlassen, ohne sich der Tragweite seiner Handlungen bewusst zu sein.
Auf derartige Behauptungen geht Schroeder nicht näher ein, vielleicht weil sie damit einerseits eingestehen müsste, dass es neben dem "blinden Pfad" der Evolution eben doch einen "geistigen Pfad" gibt, und andererseits zugeben müsste, dass es außerdem eine Instanz geben muss, die eine "Bewusstwerdung" überhaupt erst ermöglicht. Die Autorin wünscht sich "angesichts wachsender Irrationalität und starker antiaufklärerischer Bewegungen" eine "nächste Version der Aufklärung", auch wenn nicht aufklärerische Vernunft, sondern Irrationalität integraler Bestandteil ihres Menschheitsmodells ist. Immerhin schlägt Schroeder vor, dass Naturwissenschaften und Philosophie in evolutionären Fragen zusammenarbeiten mögen - sonst wüssten wir nicht, wie wir mit unserem Wissen umgehen sollten. Diese entwaffnende Art der Selbsterkenntnis ließ mich die Lektüre in der Tat nicht bereuen.
9783701733767 Festeinband : circa EUR 22.00 (AT), circa EUR 22.00 (DE) 3701733767
9783701733767
17,A25 dnb
109911098X DE-101
Evolution
Genom, menschliches
Ich
Epigenom
Krankheit, genetische
Feminismus
Anthropozän
Aufklärung
Erfindungen
Entdeckungen
Kultur, menschliche
(Produktform)Hardback Erfindung Evolution Genetik Mensch Wissenschaft (VLB-WN)1610: Hardcover, Softcover / Naturwissenschaften allgemein (BISAC Subject Heading)SCI007000 Grundfragen Menschen Überleben
599.938
Die Erfindung des Menschen wie wir die Evolution überlisten Renée Schroeder mit Ursel Nendzig - 221 Seiten 23 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Simone Klein
Vermag der Mensch, die Evolution zu beeinflussen? (NB)
"Sie werden es nicht bereuen, dieses Buch in die Hände genommen zu haben", verspricht Schroeder, habe sie doch nichts Geringeres als eine "Autobiografie der Menschheit" vorzulegen. Der Mensch habe, seit er abstrakt denken kann, die Evolution mitgestaltet und sich so gewissermaßen selbst erfunden, auch wenn, wie die Autorin aus biologischer, zuweilen biologistischer, Sicht erläutert, das Universum und das Leben nicht mehr als "sich selbst ordnende Systeme" seien. Es sei nämlich schon nachgewiesen worden, wie diese komplexen Systeme aus einfachen Elementen und Ereignissen ganz ohne Plan und Sinn entstehen konnten. Der "Nachweis" gelang allerdings nur, weil man das "Ergebnis" schon kannte und sich die Versuchsanordnungen dementsprechend manipulieren ließen. Diese Tatsache kehren NaturwissenschafterInnen gerne unter den Tisch. Inzwischen habe der Mensch den Pfad der biologischen Evolution verlassen, ohne sich der Tragweite seiner Handlungen bewusst zu sein.
Auf derartige Behauptungen geht Schroeder nicht näher ein, vielleicht weil sie damit einerseits eingestehen müsste, dass es neben dem "blinden Pfad" der Evolution eben doch einen "geistigen Pfad" gibt, und andererseits zugeben müsste, dass es außerdem eine Instanz geben muss, die eine "Bewusstwerdung" überhaupt erst ermöglicht. Die Autorin wünscht sich "angesichts wachsender Irrationalität und starker antiaufklärerischer Bewegungen" eine "nächste Version der Aufklärung", auch wenn nicht aufklärerische Vernunft, sondern Irrationalität integraler Bestandteil ihres Menschheitsmodells ist. Immerhin schlägt Schroeder vor, dass Naturwissenschaften und Philosophie in evolutionären Fragen zusammenarbeiten mögen - sonst wüssten wir nicht, wie wir mit unserem Wissen umgehen sollten. Diese entwaffnende Art der Selbsterkenntnis ließ mich die Lektüre in der Tat nicht bereuen.
9783701733767 Festeinband : circa EUR 22.00 (AT), circa EUR 22.00 (DE) 3701733767
9783701733767
17,A25 dnb
109911098X DE-101
Evolution
Genom, menschliches
Ich
Epigenom
Krankheit, genetische
Feminismus
Anthropozän
Aufklärung
Erfindungen
Entdeckungen
Kultur, menschliche
(Produktform)Hardback Erfindung Evolution Genetik Mensch Wissenschaft (VLB-WN)1610: Hardcover, Softcover / Naturwissenschaften allgemein (BISAC Subject Heading)SCI007000 Grundfragen Menschen Überleben
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