Wenn er kommt, dann laufen wir

Klass, David 1960-

Wenn er kommt, dann laufen wir David Klass. Aus dem Amerikan. von Alexandra Ernst - 1. Aufl. - 325 S. 21 cm

Quelle: www.rezensionen.at -

Bereits die Ausgangssituation des Romans birgt für Spannung: Troy, der 21jährige Bruder des 17jährigen Jeff wird aufgrund von Verfahrensfehlern aus dem Gefängnis entlassen, wo er die letzten fünf Jahre verbracht hat, weil er einen Jungen getötet hat. Jeff hat von Anfang an das Gefühl, dass Troys angebliche Läuterung nur Theater ist, doch niemand - schon gar nicht seine Eltern - glaubt ihm. So ist Jeff der einzige, der erkennt, wie berechnend und kaltherzig Troy vorgeht. Als ein Junge aus Jeffs Schule plötzlich verschwindet wird Troy zwar verdächtigt, doch es scheint als wäre er unschuldig … Klass wählt für diesen Roman die in der Jugendliteratur ungewöhnliche Form des Thrillers und er versteht es, die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Glaubwürdig baut er außerdem auch Fragestellungen zum "Bösen" an sich ein - was der Geschichte eine bereichernde Ebene hinzufügt. Auf alle Fälle nichts für schwache Nerven
*STUBE*

„Es gibt nichts, was ich daran ändern könnte. Ich bin sein Bruder. Meine Eltern sind auch seine Eltern. Wir müssen ihn aufnehmen.“ Der 17jährige Jeff lebt mit seinen Eltern in einer Kleinstadt in New Jersey ein angenehmes, durchschnittliches Teenagerleben: er ist ein mäßg guter Schüler, erfolgreiches Mitglied der Fußballmannschaft und genießt die Beziehung mit seiner ersten Freundin. Doch etwas bedroht diese heile Welt – und zwar nicht von außen, sondern aus dem innersten Kern des Familienverbandes: Jeffs Bruder wird nach Hause zurückkommen. Dieser Bruder, der mittlerweile 21jährige Troy, ist ein verurteilter Mörder. Nein, kein Kleinkrimineller, kein ein bisschen aus der Bahn geworfener Jugendlicher – ein Mörder. Auch wenn er jetzt aufgrund von Verfahrensfehlern begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen wurde, besteht an seiner Tat kein Zweifel: er hat vor fünfeinhalb Jahren einen Jungen getötet. Jeff musste mit seinen Eltern ihre Heimatstadt verlassen, um hunderte Meilen weit weg ein neues Leben zu beginnen. Die Eltern glauben nun an die Läuterung ihres älteren Sohnes, nehmen ihn wieder in die Familie auf und vertrauen ihm ohne jeglichen Zweifel – sehen, was sie gerne sehen wollen: einen jungen Mann, der seine Tat bereut und ein neues, rechtschaffenes Leben beginnen will. Jeff ist der einzige, der Troy gewachsen ist, der einzige, der sich nicht täuschen lässt vom Theater des bereuenden Gebesserten. Damit beginnt ein subtiler Kampf zwischen den Brüdern: der jüngere, der mit allen Kräften versucht, sein Leben nicht nochmals völlig zerstören zu lassen gegen den älteren, dessen unheilvolle Pläne man nur erahnen kann. David Klass verpackt diese Geschichte über zwei ungleiche Brüder in die für die Jugendliteratur eher ungewöhnliche Form des Thrillers, erzählt aus der Ich-Perspektive des jüngeren Bruders Jeff. Eng verwoben in die Auseinandersetzung der beiden Brüder miteinander ist ein grundsätzlicher Diskurs zum „Bösen“ an sich – damit gewinnt der Text eine zusätzliche Ebene, auf der moralische und ethische Grundsätze in Frage gestellt und diskutiert werden. Alles in allem sicher kein Text für schwache Nerven …
Kröte des Monats"
*STUBE* Lisa Kollmer

9783401058986 Pp. : EUR 13.95 3401058983 Pp. : EUR 13.95

9783401058986

06,A32,2305 dnb

980120101 DE-101


Jugendliteratur
Grenzsituation
Bruder
¬ Das¬ Böse

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