Rückkehr nach Southend

Willis, Jeanne 1959-

Rückkehr nach Southend Jeanne Willis. Dt. von Catrin Frischer - 357 S. 21 cm

Quelle: www.rezensionen.at - Doris Göldner

Ein Kinderschicksal aus der englischen Unterschicht aus der Sicht eines Kindes. (DR) *

Der Ich-Erzähler Mick ist nicht gerade mit Glück gesegnet! Er hat eine Mutter, die sich kaum um ihn kümmert, einen unberechenbaren Stiefvater, eine selbstgerechte Großmutter und - für ihn selbst überraschend - einen biologischen Vater samt echten Geschwistern, die weiteres Chaos in Micks Leben bringen. Zunächst nimmt Mick alles noch mit kindlicher Gelassenheit hin, aber mit zunehmenden Alter lernt er, wie man es anstellt, doch eher auszuteilen als einzustecken.
Das Buch beginnt mit Micks Vermutung, seinen Vater umgebracht zu haben. Dann folgt eine Rückblende auf die Bahnfahrt zu Harry, Micks "Vater", auf die verschiedensten miserablen Wohnungen und auf das kurze Glück, nach einem Lottogewinn genügend Geld für alles zu haben. (In Wirklichkeit stahl Micks Mama ihrer Mutter die Ersparnisse und kam dafür ins Gefängnis!) Nach 355 Seiten haben die Leser Mick so gut kennengelernt, dass plausibel wird, warum Mick seinem biologischen Vater den Tod wünschte. Dazwischen liegen zahlreiche tragisch/komische Begebenheiten, Blitzlichter auf eine Kindheit und Jugend ohne große Chancen in einem Milieu, von dem man sich lieber fernhält. - Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, ist sehr lebendig erzählt und authentisch übersetzt, d. h. durch die Sprache wird der Leser noch viel stärker in das beschriebene Milieu versetzt als durch die Handlung allein. - Empfehlenswert besondersfür junge Erwachsene.

9783781723047 Pp. 3781723046 Pp.

01,A51,2057 dnb

963073427 DE-101


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