100 Jahre Ida Bohatta Leben und Werk ; Burg Wissem, Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf, 23. 1. - 12. 3. 2000 ... Museum im Schloss, Bad Pyrmont, 23. 11. - 14. 1. 2001. [Red.: Birgit Welzel]

100 Jahre Ida Bohatta Leben und Werk ; Burg Wissem, Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf, 23. 1. - 12. 3. 2000 ... Museum im Schloss, Bad Pyrmont, 23. 11. - 14. 1. 2001. [Red.: Birgit Welzel] Hundert Jahre Ida Bohatta - 120 S. zahlr. Ill. 23 cm

Bibliogr. S. 100 - 114

Quelle: www.rezensionen.at - Christina Gastager-Repolust

Panoramablick auf das Werk der Illustratorin mit erläuternden Fachaufsätzen. (KB)

Ida Bohatta, 1900 geboren, hat mehr als 1100 Illustrationen entworfen; Generationen lieben die von ihr geschaffenen Helden/innen. Im Konkreten sind "Brumm und Braun", "Fritz Osterhas" oder auch "Die Frühlingskinder" bekannt und im Allgemeinen steht "Bohatta" für jene bunten, detaillierten Tierdarstellungen, die Heimeligkeit und Geborgenheit verströmen. Die ungestörte Natur steht oft im Mittelpunkt, Elemente des Jugenstils - Bohatta lernte ihr Handwerk in der Wiener Kunstgewerbeschule - fließen in Bohattas Zeichnungen ein, die das kleine Glück abbilden. Werden Sie unruhig, denken Sie, dass jetzt endlich der Begriff "Kitsch" kommen und das Phänomen Anthropomorphismus erwähnt und verdammt werden müsste? Bleiben Sie unruhig, ich spreche weiter von Würdigung eines einmaligen Schatzes an Werken, der aus seinem zeitlichen Kontext zu sehen und zu schätzen ist. Ich spreche weiter von einer sehr empfehlenswerten Dokumentation eben dieses titelreichen Werkes in Verbindung mit Aufsätzen zu Stil, weltanschaulicher Analyse und ästhetischen Komponenten der Zeichnungen. Die vorliegende Zusammenstelltung verzeichnet sämtliche Werke (auch unveröffentlichte Manuskripte), die zu Ida Bohattas Lebzeiten erschienen; unter "Bibliografie" erfahren die Leser/innen "angewandte" Geschichte des Büchermachens: "Um 1939 wurde die Fadenheftung von drei Löchern auf Heftung mit 20 und mehr Löchern umgestellt." Die Autor/innen bringen in ihren Darstellungen stets ein Absätzchen zur Rechtfertigung, beinahe Verteidigung des Stils ein; Inge Sauer kontrastiert Gestalten Ida Bohattas in deren Hyper-Geborgenheit mit Arbeiten von Janosch z. B. "Post für den Tiger". Die nachstehende Frage Inge Sauers sehe ich als Kardinalfrage der Einschätzung der Stilrichtung Ida Bohattas: Wie kommt es, dass es "in" ist, Janoschs Bärchen und Tigerchen witzig und süß zu finden, aber Ida Bohatta Heinzel und Eisbärli kitschig? Österreichische Bibliothekar/innen können in diesem Zusammenhang Janoschs Figuren durch die liebenswerten Helden von Erwin Moser ergänzen.
Bibliotheken bieten mit dem vorliegenden Band älteren Lesern/innen Nostalgie, kritischen Lesern/innen die fundierte Darstellung des Lebenswerkes Ida Bohattas. Ein sehr empfehlenswertes Buch mit umfangsreichem Schaumaterial und gut begründeten Denkanstößen.

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Bohatta, Ida 1900-1992
Bohatta, Ida 1900-1992


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Bohatta, Ida
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