Mein schönes Leben in der Hölle (Record no. 1506)

MARC details
000 -Satzkennung
Kontrollfeld mit fester Länge 10120pam a2200757 c 4500
001 - Kontrollnummer
Kontrollfeld 104436842X
003 - Kontrollnummer Identifier
Kontrollfeld DE-101
005 - Datum und Zeit der letzten Transaktion
Kontrollfeld 20201027071808.0
007 - Feld mit fester Länge zur physischen Beschreibung - Allgemeine Information
Kontrollfeld mit fester Länge tu
008 - Feld mit fester Länge zur physischen Beschreibung - Allgemeine Angaben
Kontrollfeld mit fester Länge 131120s2014 au ||||| |||| 00||||ger
015 ## - Nummer der Nationalbibliografie
Nummer der Nationalbibliografie 14,A50
Gelöschte/Ungültige Nummer der Nationalbibliografie 13,N48
Quelle dnb
016 7# - Kontrollnummer der nationalbibliografischen Agentur
Quelle DE-101
Datensatzkontrollnummer 104436842X
020 ## - Internationale Standardbuchnummer
Internationale Standardbuchnummer 9783711720085
Bezugsbedingungen Pp. : EUR 22.90 (DE), EUR 22.90 (AT), sfr 32.90 (freier Pr.)
-- 978-3-7117-2008-5
024 3# - Anderer Standardidentifier
Standardnummer oder Code 9783711720085
035 ## - Systemkontrollnummer
System-Kontrollnummer (DE-599)DNB104436842X
035 ## - Systemkontrollnummer
System-Kontrollnummer (OCoLC)864724320
040 ## - Katalogisierungsquelle
Original-Katalogisierungsstelle 1145
Katalogisierungssprache ger
Übertragungsstelle DE-101
Bearbeitungsstelle 9999
041 ## - Sprachcode
Sprachcode des Textes/der Tonspur oder des separaten Titels ger
044 ## - Ländercode der veröffentlichenden/herstellenden Stelle
ISO-Ländercode XA-AT
082 74 - Notation nach der Dewey Decimal Classification
Notation 830
-- B
Zuweisende Stelle DE-101
Ausgabenummer 23sdnb
090 ## - LOCALLY ASSIGNED LC-TYPE CALL NUMBER (OCLC); LOCAL CALL NUMBER (RLIN)
Notation (OCLC) (R) ; Notation, CALL (RLIN) (NR) b
100 1# - Haupteintragung - Personenname
IDN des Normdatensatzes oder Standardnummer (DE-588)12076122X
-- http://d-nb.info/gnd/12076122X
-- (DE-101)12076122X
Personenname Ivanji, Ivan
Datumsangaben in Verbindung mit einem Namen 1929-
Funktionsbezeichnung Verfasser
Code für Beziehungskennzeichnung aut
245 10 - Titel
Titel Mein schönes Leben in der Hölle
Zusatz zum Titel Roman
Verfasserangabe etc. Ivan Ivanji
264 #1 - Produktion, Veröffentlichung, Distribution, Herstellung und Urheberrechtsvermerk
Herstellungs-, Veröffentlichungs- Vertriebs-, Erzeugungsort Wien
Produzent, Herausgeber, Distributor, Hersteller PicusVerl.
Datum der Herstellung, der Veröffentlichung, des Vertriebs oder des Urheberschutzvermerks 2014
300 ## - Physische Beschreibung
Umfang 294 S.
Maße 21 cm
336 ## - Inhaltstyp
Inhaltstypterm Text
Inhaltstypcode txt
Quelle rdacontent
337 ## - Medientyp
Bezeichnung des Medientyps ohne Hilfsmittel zu benutzen
Medientypcode n
Quelle rdamedia
338 ## - Datenträgertyp
Datenträgertypbezeichnung Band
Datenträgertypcode nc
Quelle rdacarrier
520 1# - Fußnote zu Zusammenfassungen usw.
Fußnote zur Zusammenfassung usw. Quelle: www.rezensionen.at - Cornelius Hell<br/><br/>Die Arbeit der Erinnerung<br/>Ivan Ivanjis autobiografischer Roman "Mein schönes Leben in der Hölle"<br/>Hat mich mein eigener Onkel an die Nazis ausgeliefert?" Dieser erste Satz vibriert im gesamten jüngsten Buch von Ivan Ivanji, denn der Autor vermag diese Frage nicht einmal nach einer späten Begegnung mit dem Sohn dieses nach Australien emigrierten Onkels zu beantworten. Er kann, wie auch bei anderen zentralen Ereignissen seines Lebens, nur Variationen entwerfen, wie es gewesen sein könnte. Besonders schmerzlich ist das beim Suizid des Großvaters, der aus klarer Erkenntnis von dem, was Juden auch im Königreich Jugoslawien nach dem Einmarsch der Deutschen zu erwarten hatten, auch seine Frau, die Großmutter, mitnahm in den Tod. Und Ivan Ivanji fragt sich, ob er, der Arzt, ihn und seine Geschwister nur deshalb am Leben ließ, weil sie ihm nicht nahe genug waren oder weil er ihnen das Überleben zutraute. Auch an den eigenen Schreibprozess stellt Ivanji immer wieder Fragen, etwa wenn er auf dem Platz in Novi Sad steht, von wo die ersten Lastwagen der SS abfuhren, in denen die Abgase ins Wageninnere geleitet wurden. Ivanji notiert: "In einem von ihnen hat meine Mama ihr Leben ausgeröchelt. Warum muss ich das immer wieder wiederholen? Versuche ich, sie damit wieder ins Leben zurückzurufen, oder lasse ich sie nur wieder, immer wieder, immer wieder ersticken?"<br/>Ist das Buch eine Autobiografie oder ein Roman? Zunächst hat man über weite Strecke den Verdacht, der Verlag habe ihm nur aus kommerziellen Gründen den Untertitel "Roman" verpasst, denn Ivanji erzählt ja aus dem "wirklichen" Leben; und an nicht wenigen Stellen zeigt er, was er für seine Romane erfunden und wo er selbst Erlebtes hat einfließen lassen. Für den Leser des Werkes von Ivanji ist der Einblick in dieses Ineinander von Fiktion und autobiografischen Elementen sehr interessant, und wie in vielen vergleichbaren Fällen stellt sich heraus, dass gerade sehr wahrscheinlich und plausibel wirkende Ereignisse erfunden sind, während sich die unwahrscheinlichsten und absurdesten wirklich zugetragen haben.<br/>Vieles spricht dafür, Ivanjis neues Buch als Autobiografie zu sehen: Er reflektiert über das eigene Leben, er thematisiert seine Erinnerung und gibt Einblicke in das Glück und die Beschwernisse eines 85-jährigen Mannes, die gerade in ihrer schlichten Präzision beeindrucken. Schon in der Thematisierung der Erinnerung, der Basis jeden autobiografischen Scheibens, erweist sich Ivan Ivanji freilich als großer Erzähler. Das Schreiben des Buches führt er als Komposition von unzähligen verschiedenen Mosaiksteinchen vor, und indem er immer wieder auf dieses Bild rekurriert, hält er den Erinnerungs- und Erzählvorgang präsent und tut nie so, als würde er einfach aufschreiben, wie es gewesen ist. Und wie in seinen Romanen, vor allem dem großartigen Schattenspringen, macht er nicht nur den Zweifel an der eigenen Erinnerung erzählerisch produktiv, sondern führt auch den begrenzten Wert von Do­kumenten vor, wenn es um die Rekonstruktion realen Geschehens geht.<br/>Einmal bezeichnet Ivanji das, was er in diesem Buch schreibt, treffend als "Gedankenstücke". An anderer Stelle reflektiert er: "Vor wem lege ich diese Beichte ab, ich, der an keinen Herrgott glaubt? Vor mir selbst und dem, der sie hören will. Oder sagen wir vorsichtig: Es ist doch ein Roman." Ja, der Autor arbeitet auch in diesem Buch - wenn auch weniger als in seinen anderen Romanen - mit Fiktion; anders kann er seine Erinnerung nicht arbeiten lassen, kann er sich nicht annähern an das, was im sogenannten "wirklichen" Leben geschehen ist. Man muss nur den Satz ernstnehmen, der in Kursivschrift dem Buch vorangestellt ist, dann weiß man, dass dieses Buch nicht naiv auf das Modell "Autobiografie" vertraut. Der Satz lautet: "Nicht alles, was in der ersten Person aufgeschrieben ist, berichtet von mir; nicht alles in dritter Person betrifft andere."<br/>Es ist diese Erzählweise, die Ivan Ivanjis autobiografischen Roman Mein schönes Leben in der Hölle so einzigartig macht. Und auch, dass er sein Lebenspanorama nicht auf "seine" Konzentrationslager konzentriert, obwohl er sie gerade dadurch als lebensbestimmend erscheinen lässt, dass er betont sagt: "in meinen (ja, doch, in meinen) Konzentrationslagern". Aber er fokussiert nicht so sehr das eigene Überleben, wie er immer wieder die Eltern und Großeltern ins Bild rückt, die nicht überlebt haben. Und er reflektiert sein ganzes Leben als Schriftsteller, als Mitglied der Kommunistischen Partei Jugoslawiens, als Titos Dolmetscher (darüber hat er ein eigenes Buch geschrieben), als Diplomat, als Serbe in Wien und als Jude.<br/>Mit Letzterem hat er seine besonderen Probleme, denn er ist ein Individuum, ein Einzelgänger. Jude ist er nur, weil er als solcher im KZ war. Ivan Ivanji hat gerade als Jude eine hellsichtige Distanz zu Israel. Als er einmal dort war, wurde er am Strand als Jude diagnostiziert. Auf die Frage, ob auch seine Frau Jüdin sei, antwortete der Diagnostiker: "Leider nein." Wegen dieses "leider" wollte Ivanji Israel nicht mehr besuchen.<br/>Mein schönes Leben in der Hölle ist auch ein Abschieds-Buch. Ivanji schreibt: "Ich suche den Abschied nicht von anderen, sondern von mir selber. Wenn ich die richtige Formel finde, mache ich Schluss. Diesen endgültigen Ausdruck für das Ende suche ich aufrichtig. Aber mir fällt jeden Tag etwas Neues ein." Der Schriftsteller Ivan Ivanji hat noch viele Romane im Kopf, die aus dem gewaltigen Stoff seines Lebens herauswachsen könnten, er skizziert ihre Ansätze, aber er weiß, dass er sie nicht mehr schreiben kann. Und er fragt sich, wenn er an seinen Großvater denkt, wie sich seine Enkelkinder einmal an ihn erinnern werden. Er notiert lapidar: "Die Aufgabe, die noch übrig geblieben ist, ist zu sterben, und das werde ich sicher bewältigen. Das ist noch jedem gelungen." Und trotzdem lautet das Ende des Romans: "Ende. Ende? Kein Ende…" Der Lebenswille und das kleine Glück haben das letzte Wort. Und die ungebrochene Neugier. Darum folgt man diesem Buch bis zum Schluss gebannt, fasziniert, erschreckt und mit dem Autor nachdenkend.<br/>"Im Konzentrationslager habe ich immer gut geschlafen" - das ist einer der Sätze daraus, die man bestimmt nicht vergisst. Immer wieder reflektiert Ivanji auch darüber, wie über den Holocaust überhaupt gesprochen werden kann. Gegen alle bereitstehenden Ausweich-Vokabeln hält er fest: Die Menschen wurden ermordet. Und über das Schicksal seiner Familie schreibt er: "Insgesamt sind wir, die Überlebenden meiner Sippe, für eine jüdische Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien eigentlich sehr gut davongekommen. Darf man das so sagen? Ich darf es, aber wehe allen anderen, die es versuchen sollten."<br/>Ivan Ivanji ist weder altersmild-versöhnlich, noch bestimmen Zorn und Rache-Gedanken seinen Blick; sondern die immer wieder aufblitzende Ironie. Ein präziser Beobachter und genauer Denker hat in diesem autobiografischen Roman eine spezifische Erzählweise und eine adäquate Sprache gefunden.
648 #7 - Nebeneintragung unter einem Schlagwort - Zeitschlagwort
Zeitschlagwort Geschichte 1939-
Quelle der Ansetzung oder des Terms gnd
650 ## - Nebeneintragung unter einem Schlagwort - Sachschlagwort
Sachschlagwort oder geografischer Name als Eintragungselement Jugoslawien
650 ## - Nebeneintragung unter einem Schlagwort - Sachschlagwort
Sachschlagwort oder geografischer Name als Eintragungselement Jugoslawienkrieg
650 ## - Nebeneintragung unter einem Schlagwort - Sachschlagwort
Sachschlagwort oder geografischer Name als Eintragungselement Jugoslawienkrise
650 ## - Nebeneintragung unter einem Schlagwort - Sachschlagwort
Sachschlagwort oder geografischer Name als Eintragungselement Tito
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term (Produktform)Hardback
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Erinnerung
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Autobiografie
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Jugoslawien
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Nationalsozialismus
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Konzentrationslager
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term (VLB-WN)1112: Hardcover, Softcover / Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term (BISAC Subject Heading)FIC019000
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Zeitgeschichte
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Ivanji
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Ivan Ivanji
653 ## - Indexierungsterm - Nicht normiert
Nicht-normierter Term Mein schönes Leben in der Hölle
655 #7 - Indexierungsterm - Genre/Form
IDN des Normdatensatzes oder Standardnummer (DE-588)1071854844
-- http://d-nb.info/gnd/1071854844
-- (DE-101)1071854844
Genre/Form oder fokussierter Term Fiktionale Darstellung
Quelle der Ansetzung oder des Terms gnd-content
655 #7 - Indexierungsterm - Genre/Form
Genre/Form oder fokussierter Term Belletristische Darstellung
Quelle der Ansetzung oder des Terms gnd
655 #7 - Indexierungsterm - Genre/Form
Genre/Form oder fokussierter Term Belletristische Darstellung
Quelle der Ansetzung oder des Terms gnd
655 #7 - Indexierungsterm - Genre/Form
IDN des Normdatensatzes oder Standardnummer (DE-101)1010008188
Genre/Form oder fokussierter Term Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945
Quelle der Ansetzung oder des Terms gatbeg
689 00 -
-- (DE-588)4028808-0
-- http://d-nb.info/gnd/4028808-0
-- (DE-101)040288080
-- s
-- Juden
689 01 -
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-- Erinnerung
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-- http://d-nb.info/gnd/4196907-8
-- (DE-101)041969073
-- s
-- Schutzengel
689 03 -
-- z
-- Geschichte 1939-
689 04 -
-- f
-- Belletristische Darstellung
689 0# -
-- DE-101
-- DE-101
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-- (DE-588)4032352-3
-- http://d-nb.info/gnd/4032352-3
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-- s
-- Konzentrationslager
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-- (DE-588)4073091-8
-- http://d-nb.info/gnd/4073091-8
-- (DE-101)040730913
-- s
-- Judenvernichtung
689 12 -
-- f
-- Belletristische Darstellung
689 1# -
-- DE-101
-- DE-101
776 08 - Andere physische Form
Verweisungsphrase Online-Ausg.
Haupteintragung Ivanji, Ivan, 1929-
Titel Mein schönes Leben in der Hölle
Ort, Verlag und Erscheinungsjahr Wien : Picus Verlag, 2014
Physische Beschreibung Online-Ressource
Datensatzkontrollnummer (DE-101)1068310200
Ausgabe 1. Aufl.
856 42 - Elektronische Adresse und Zugriff
Kontaktstelle für Hilfe beim Zugriff X:MVB
Elektronisches Format text/html
URL <a href="http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=4515940&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm">http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=4515940&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm</a>
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