Quelle: www.rezensionen.at - Philipp Ennemoser

Woher unsere Wörter kommen - Teil 2. (PK)

Wolfgang Seidel hat sich wieder auf die Suche nach der Herkunft deutschsprachiger Wörter begeben. Bereits in "Woher kommt das schwarze Schaf" ist er so manchem Irrglauben auf den Grund gegangen und hat auf angenehm kurzatmige Art Lautmalereien, alltägliche Füllwörter und so manches Wörtchen aus Technik, Wirtschaft und Medien erläutert. Nun folgen Erläuterungen zum Ursprung unseres Alphabets, zu Stadt- und Flussbenennungen, himmlischen Wörtern und religiösen Termini. Dieses Mal gelingt es Seidel einen - wenn auch kurzen - roten Faden zu spinnen, der zumindest innerhalb der abgesteckten Kapitel funktioniert und das Lesen spannender macht.
Dabei entdeckt der Laie, für den dieses Buch auch gedacht ist, wieder interessante und wissenswerte sprachliche Zusammenhänge; liest nette Geschichten rund um fremdsprachige Wörter; und lernt vor allem die Fülle und Schönheit der Sprache aufs Neue zu schätzen. Und weil ich mich nicht zurückhalten kann, ein Beispiel zu nennen, möge mir der Autor folgende Zitation verzeihen: Über das Wort Galaxis ist zu lesen: "Die Milchstraße hat ihren Namen von der Milch der griechischen Göttermutter Hera (griech. gála = Milch). Als sie den Herkulesknaben säugte, biss er etwas zu fest zu, sie riss ihn sich von der Brust und die Milch spritzt hervor. So entstand nach antiker Vorstellung die Milchstraße." Als überaus gelungene Fortsetzung ist dieses Buch auf jeden Fall eine Weiterempfehlung wert.