˜Einœ Tag mit Herrn Jules Diane Broeckhoven. Aus dem Niederländ. von Isabel Hessel

Quelle: www.rezensionen.at -

Für ihre Jugendbücher wurde die belgische Autorin Diane Broeckhoven mehrfach ausgezeichnet. In diesem zweiten Buch, das sie für Erwachsene geschrieben hat, beschäftigt sie sich mit dem Thema Altern. Auf gänzlich unsentimentale, aber doch sehr berührende Weise schildert sie, wie es sich anfühlt alt zu werden. Für Alice ist es ein Morgen wie jeder andere. Bis sich ihre über Nacht eingerosteten Knochen wieder erholt haben, wird sie das tägliche Morgenritual mit ihrem Mann pflegen. Der Duft des Kaffees, den Jules schon vorsorglich zubereitet hat, zieht sie auch heute ins Wohnzimmer. Dort sitzt Jules schon auf dem Sofa - tot. Alice ist fassungslos, nie hat sie damit gerechnet, dass sie alleine zurückbleiben würde. Sie braucht Zeit, um sich in Ruhe von ihrem Mann und ihrem gemeinsamen Leben zu verabschieden. Als der autistische Nachbarjunge David wie jeden Vormittag zum Schachspielen mit Jules kommt, ist Alice entschlossen, diesen Tag noch gemeinsam mit ihrem Mann zu verbringen. Und sie lässt den schwierigen Jungen, den jede Änderung seiner Gewohnheiten in Panik versetzt, Teil ihres Lebens werden.