Brüder unterm Sternenzelt Friedrich Georg und Ernst Jünger ; eine Biographie Jörg Magenau
Material type: TextLanguage: German Publisher: Stuttgart Klett-Cotta 2012Description: 315 S. Ill. 22 cmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- 9783608938449
- 3608938443
- 838.91209 22/ger
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Sachliteratur | PL.MB MAG (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10117804 |
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Quelle: www.rezensionen.at - Renate Langer
Zwei abenteuerliche Herzen: Der bekannte und der unbekannte Bruder. (PL)
Ernst Jünger ist berühmt-berüchtigt, seit er mit "In Stahlgewittern" einen Bestseller landete. Der hochdekorierte junge Offizier verarbeitete darin seine Fronterlebnisse im Ersten Weltkrieg und setzte den deutschen Soldaten ein literarisches Heldendenkmal. Dass er sich auch als Insektenforscher einen Namen machte, im Zweiten Weltkrieg mit der Widerstandsbewegung um Stauffenberg Kontakte pflegte, in den 1960er Jahren - selber schon weit über sechzig - mit LSD experimentierte und im 102. Lebensjahr zum Katholizismus konvertierte, ergibt das Gesamtbild eines in sich widersprüchlichen, unzähmbaren, ganz und gar unbürgerlichen Individualanarchisten.
Friedrich Georgs Leben verlief weit weniger spektakulär, und selbst unter Germanisten sind seine Bücher ein Geheimtipp geblieben. Beide Brüder sympathisierten zunächst mit dem heraufkommenden Nationalsozialismus. Später wandten sie sich vom Hitlerregime ab und zogen sich in die "innere Emigration" zurück. Nach 1945 wurden sie zu konservativen Vordenkern der Ökologiebewegung. Jahrzehntelang standen sie in engstem "osmotischen Austausch", waren einander Gesprächspartner, Nothelfer und wichtigster Kritiker.
Jörg Magenau lässt in seiner solide recherchierten, aber flott geschriebenen Doppelbiographie beiden Brüdern Gerechtigkeit widerfahren, ohne die dunklen Punkte zu verschweigen. So ist hier vor allem Friedrich Georg zu entdecken, von dem man landläufig fast nichts weiß. Die Idee, jedem Kapitel eines der vier Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft zuzuordnen, hätte sicher Ernst und Fritz gleichermaßen gefallen. - Sehr empfehlenswert.
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