Seelen Stephenie Meyer. Aus dem Engl. von Katharina Diestelmeier

Quelle: www.rezensionen.at - Stefanie Preiner

Eine verstrickte Fantasy-Romanze zwischen vier Liebenden - in nur drei Körpern. (ab 14) (JE)

Nach der erfolgreichen vierteiligen Vampirromanze schreibt die amerikanische Autorin erneut über eine (fast) unmögliche Liebesbeziehung. Die Ausgangssituation ist jedoch eine andere: Anstelle der Gefahr, die die Liebe zu einem blutrünstigen Vampir mit sich bringt, liegt die Schwierigkeit nun im Gefangensein zweier Individuen in nur einem Körper. Außerirdische Wesen - sogenannte "Seelen" - halten die Körper der Menschen besetzt und haben die Kontrolle auf der Erde übernommen. Auch die Ich-Erzählerin Wanda ist eines dieser Wesen. Sie hat sich den Körper der jungen Melanie zum Wirten gemacht. Diese will jedoch nicht kampflos aufgeben und kann sich als "Stimme im Hinterkopf" hartnäckig behaupten. Hitzige Diskussionen führen schließlich zu gegenseitiger Duldung und Sympathie. Wanda wird ihrer Spezies abtrünnig. Sie unterstützt Melanie auf ihrer Suche nach Freund und Bruder, beide noch menschlich und im widerständischen Untergrund lebend. Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, als sich auch die Seele verliebt - noch dazu in einen Menschen.
Gespickt mit unzähligen Elementen der Science-Fiction zeichnet die Autorin eine bizarre und düstere Zukunftsszenerie, in die sie eine etwas grotesk anmutende Liebesgeschichte strickt. Vor allem zu Beginn stiftet die doppelte Identität des Körpers der Protagonistin Verwirrung. Der Schreibstil ist, ähnlich dem der vorangegangenen Romane, einfach und dialoglastig, und, dem Verkaufserfolg nach zu urteilen, "suchtstofftauglich". Die Autorin hat wiederum eine mehrteilige Fortsetzung geplant.