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Überall ist Mittelalter von der Gegenwart einer vergangenen Zeit Horst Fuhrmann

By: Material type: TextTextLanguage: German Publisher: München Beck 1997Edition: 2., überarb. AuflDescription: 328 S. Ill. 23 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783406405181
  • 3406405185
Subject(s): DDC classification:
  • 940 22sdnb
Other classification:
  • 16.4b | 6.1b
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Karl Krendl Der Einfluß des Mittelalters auf unsere Zeit - aufgezeigt an ausgewählten Beispielen. (GE) Wie der renommierte Mediävist H. Fuhrmann glaubhaft macht, ist das Mittelalter - wenn auch auf verschiedene Art und Weise - lebendiger als mancher Zeitgenosse wahrhaben will. So ist einiges bleibend gegenwärtig, wie unsere Grußformen, die Nationalökonomie oder die Auswirkung mancher Urkundenfälschung. Anderes wieder erscheint in einer Aura der Verklärung: Das Kaisertum der Deutschen, Friedrich I. Barbarossa oder altehrwürdige Klöster mit ihren Schätzen. Von manchen Gepflogenheiten dieser Epoche hat man sich auch distanziert. So etwa vom Zinsverbot, der praktizierten Priesterehe, der Tugend, auch ohne Ordensverleihungen verdienstvoll zu leben, oder der Androhung eines "schlimmen", d. h. plötzlichen Todes. Bei dieser Präsenz des Mittelalters bietet sich dessen Vermarktung und ideologischer Mißbrauch geradezu an. Als Beispiel wird U. Ecos "Name der Rose", der Vorwurf kirchlicher Geschichtsfälschung durch W. Kammeier und die Vereinnahmung des jüdischen Historikers E. Kantorowicz seitens der Nazis geführt. Die recht unterschiedlichen Berührungspunkte unserer Zeit mit dem Mittelalter sind auf jeden Fall erstaunlich und werden vom Autor mit großer Sachkenntnis in einer gut verständlichen Sprache aufgezeigt; eine Fundgrube ist zudem ein dreißigseitiges Literaturverzeichnis mit Kurzcharakteristik im Anhang. - Geschichtsinteressierten sehr zu empfehlen.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Sachliteratur GE.V FUH (Browse shelf(Opens below)) Available 10086780

Quelle: www.rezensionen.at - Karl Krendl

Der Einfluß des Mittelalters auf unsere Zeit - aufgezeigt an ausgewählten Beispielen. (GE)

Wie der renommierte Mediävist H. Fuhrmann glaubhaft macht, ist das Mittelalter - wenn auch auf verschiedene Art und Weise - lebendiger als mancher Zeitgenosse wahrhaben will. So ist einiges bleibend gegenwärtig, wie unsere Grußformen, die Nationalökonomie oder die Auswirkung mancher Urkundenfälschung. Anderes wieder erscheint in einer Aura der Verklärung: Das Kaisertum der Deutschen, Friedrich I. Barbarossa oder altehrwürdige Klöster mit ihren Schätzen. Von manchen Gepflogenheiten dieser Epoche hat man sich auch distanziert. So etwa vom Zinsverbot, der praktizierten Priesterehe, der Tugend, auch ohne Ordensverleihungen verdienstvoll zu leben, oder der Androhung eines "schlimmen", d. h. plötzlichen Todes. Bei dieser Präsenz des Mittelalters bietet sich dessen Vermarktung und ideologischer Mißbrauch geradezu an. Als Beispiel wird U. Ecos "Name der Rose", der Vorwurf kirchlicher Geschichtsfälschung durch W. Kammeier und die Vereinnahmung des jüdischen Historikers E. Kantorowicz seitens der Nazis geführt. Die recht unterschiedlichen Berührungspunkte unserer Zeit mit dem Mittelalter sind auf jeden Fall erstaunlich und werden vom Autor mit großer Sachkenntnis in einer gut verständlichen Sprache aufgezeigt; eine Fundgrube ist zudem ein dreißigseitiges Literaturverzeichnis mit Kurzcharakteristik im Anhang. - Geschichtsinteressierten sehr zu empfehlen.

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