Altenteil Kriminalroman Rainer Nikowitz

Quelle: www.rezensionen.at - Michael Wildauer

Morde in einem Altersheim sorgen für Spaß im Alltag. (DR)
In einem Altersheim kommt es zu Todesfällen, die keine natürliche Ursache haben. Ein Spaß für die BewohnerInnen, da die Morde Spannung in ihren langweilig-gleichförmigen Alltag bringen, und Spaß für die Leserschaft, denn was der Großmeister der österreichischen Satire hier wieder abliefert, ist großartig.
Der schon seit "Volksfest" bekannte Minderleister Suchanek wird mit etwas Haschisch erwischt und muss dafür in einem Altersheim Sozialstunden abarbeiten. Hier wartet man in aller Ruhe auf den Tod und hofft, dass er jemanden mit einer besseren Wohnung vorher abberuft, sodass man noch ein letztes Mal seinen Sozialstatus verbessern kann. Doch plötzlich wird der Tod im "Haus Sonne" ungeduldig und es gibt Todesfälle, wie es die gesamte Kriminalgeschichte noch nicht gesehen hat. Suchanek macht sich mit dem ihm eigenen Gespür für Fettnäpfchen auf die Suche nach dem Mörder, und nicht nur die inkontinenten Windelträger des Heimes werden dabei nass, sondern auch der Leserschaft rinnen die Tränen vor Lachen aus den Augen.
Natürlich ist nicht alles politisch korrekt, was Nikowitz schreibt, und zart besaitete Gemüter werden das Buch wahrscheinlich empört zur Seite legen. Aber wenn man Spaß am Makabren, an schwarzem Humor, an Übertreibung und skurrilen Einfällen hat, wird man leider viel zu schnell an das Ende dieses Buches gelangen.