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Für den Rest des Lebens Zeruya Shalev. Aus dem Hebr. von Mirjam Pressler

Von: Mitwirkende(r): Materialtyp: TextTextSprache: Deutsch Originalsprache: Hebräisch Verlag: Berlin Berlin-Verl. 2012Auflage: 2. AuflBeschreibung: 520 S. 22 cmInhaltstyp:
  • Text
Medientyp:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Datenträgertyp:
  • Band
ISBN:
  • 9783827009890
  • 3827009898
Schlagwörter: Genre/Form: DDC-Klassifikation:
  • 890 B 22sdnb
Rezension: Quelle: www.rezensionen.at - Maria Schmuckermair Die Familie als Ort der Enttäuschung, der Einsamkeit, der Verbitterung - letztlich aber auch der Rettung und der Geborgenheit. (DR) Über drei Generationen einer Familie in Israel erstreckt sich die psychologisch sehr feinfühlig ausgestaltete Handlung dieses Romans der vermutlich renommiertesten zeitgenössischen Schriftstellerin aus Israel, Zeruya Shalev. Die todkranke Chemda hat ihre strenge Kindheit ohne Mutter in einem Kibbuz im Norden Israels verbracht. Mit ihrem Mann, der als Kind dem Holocaust knapp entkommen ist und ein Leben lang vergeblich darauf gewartet hat, dass seine Eltern nachkommen, hat sie zwei Kinder. Für die Tochter Dina kann sie von klein auf keine unverkrampfte Zuneigung entwickeln, den Sohn Avner hingegen vergöttert sie. Sowohl Avner als auch Dina fühlen sich in ihrer Ehe unverstanden und auch mit ihren Kindern gibt es zum Teil heftige Konflikte. Avners Liebe zu seiner Frau ist erkaltet. Die heimliche Beobachtung einer Frau, die ihren sterbenden Geliebten tröstet, fesselt sein ganzes Denken und krempelt sein Leben um. Dina will unbedingt - gegen den Ratschlag ihres Mannes und ihrer Freundinnen und vor allem gegen den heftigen Protest ihrer heranwachsenden Tochter Nizan - einen russischen Knaben adoptieren. Erkaltete Liebe, das Gefühl, von den engsten Angehörigen nicht verstanden oder gar zurückgewiesen und missachtet zu werden, ist genauso Thema wie das Gegenteil davon. Etwa wenn die Geschwister plötzlich nach jahrelanger Abstinenz wieder gut miteinander reden können oder Enkelin und Sohn gleichzeitig Unterschlupf bei der pflegebedürftigen, schwerkranken alten Frau suchen. - Neben der konfliktreichen Familiengeschichte wird auch die Problematik des Staates Israel gestreift, z.B. die ernüchternde Entwicklung der ursprünglich sehr idealistischen Kibbuzbewegung und die schwärende Wunde der besetzten Gebiete. Ein großartiger, sehr lebensnaher psychologischer Familienroman!
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR SHA (Regal durchstöbern(Öffnet sich unterhalb)) Verfügbar 10113837

Quelle: www.rezensionen.at - Maria Schmuckermair

Die Familie als Ort der Enttäuschung, der Einsamkeit, der Verbitterung - letztlich aber auch der Rettung und der Geborgenheit. (DR)
Über drei Generationen einer Familie in Israel erstreckt sich die psychologisch sehr feinfühlig ausgestaltete Handlung dieses Romans der vermutlich renommiertesten zeitgenössischen Schriftstellerin aus Israel, Zeruya Shalev. Die todkranke Chemda hat ihre strenge Kindheit ohne Mutter in einem Kibbuz im Norden Israels verbracht. Mit ihrem Mann, der als Kind dem Holocaust knapp entkommen ist und ein Leben lang vergeblich darauf gewartet hat, dass seine Eltern nachkommen, hat sie zwei Kinder. Für die Tochter Dina kann sie von klein auf keine unverkrampfte Zuneigung entwickeln, den Sohn Avner hingegen vergöttert sie. Sowohl Avner als auch Dina fühlen sich in ihrer Ehe unverstanden und auch mit ihren Kindern gibt es zum Teil heftige Konflikte. Avners Liebe zu seiner Frau ist erkaltet. Die heimliche Beobachtung einer Frau, die ihren sterbenden Geliebten tröstet, fesselt sein ganzes Denken und krempelt sein Leben um. Dina will unbedingt - gegen den Ratschlag ihres Mannes und ihrer Freundinnen und vor allem gegen den heftigen Protest ihrer heranwachsenden Tochter Nizan - einen russischen Knaben adoptieren.
Erkaltete Liebe, das Gefühl, von den engsten Angehörigen nicht verstanden oder gar zurückgewiesen und missachtet zu werden, ist genauso Thema wie das Gegenteil davon. Etwa wenn die Geschwister plötzlich nach jahrelanger Abstinenz wieder gut miteinander reden können oder Enkelin und Sohn gleichzeitig Unterschlupf bei der pflegebedürftigen, schwerkranken alten Frau suchen. - Neben der konfliktreichen Familiengeschichte wird auch die Problematik des Staates Israel gestreift, z.B. die ernüchternde Entwicklung der ursprünglich sehr idealistischen Kibbuzbewegung und die schwärende Wunde der besetzten Gebiete. Ein großartiger, sehr lebensnaher psychologischer Familienroman!

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