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Träume für Verrückte Fai͏̈za Guène. Aus dem Franz. von Anja Nattefort

By: Material type: TextTextLanguage: German Original language: French Publisher: Hamburg Carlsen 2008Edition: Dt. ErstausgDescription: 174 S. 22 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783551581860
  • 355158186X
Contained works:
  • Guène, Fai͏̈za 1985- Du rêve pour les oufs dt
Subject(s): Genre/Form: DDC classification:
  • 840 B 22sdnb
Review: Quelle: www.rezensionen.at - Cornelia Gstöttinger Der Traum vom besseren Leben: Episoden aus dem Alltag einer algerischen Migrantin in Frankreich - für Jugendliche ab 15. (DR) Ahlème heißt Traum auf Arabisch - und ihre Träume vom schöneren, besseren Leben lässt sich die gleichnamige 24-jährige Ich-Erzählerin nicht nehmen. Sie sind der Antrieb, um jeden Tag aufs Neue zu bewältigen und sich und ihre Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Die junge Algerierin, die in der Pariser Banlieu lebt, hat es nicht leicht: Die Mutter starb bei einem Massaker in Algerien, der Vater ist seit einem Arbeitsunfall geistig zurückgeblieben und zu allem Überfluss beginnt ihr 15-jähriger Bruder gerade seine kriminelle Ader zu entdecken. Und immer schwebt die drohende Ausweisung wie ein Damoklesschwert über ihrem Wohnviertel. Ein bisschen viel für eine junge Frau. Doch Ahlème bewahrt sich ein Quäntchen Hoffnung, kämpft sich tapfer durch, beschützt ihren kleinen Bruder und den Vater gleich mit dazu. In kurzen Episoden und salopper Sprache erzählt Faiza Guène, eine in Frankreich geborene Tochter einer algerischen Einwandererfamilie, vom Alltag einer jungen Migrantin in Frankreich mit all seinen Hürden. Gekonnt fängt sie das Lebensgefühl der jungen Frau ein, schildert die Kälte, die Ahlème in der Gesellschaft entgegenschwappt, die plötzlich auftauchende Angst, nirgendwo mehr zugehörig, überall fremd zu sein. Berührend, wenn Guène über ihr von Bürgerkrieg und Hungersnot erschüttertes Herkunftsland Algerien schreibt, köstlich ihr ironischer Witz, wenn sie Ahlème von ihrem Liebeskummer berichten lässt. Erschütternd die Tatsache, dass die Träume der Auswanderer vielfach nicht in Erfüllung gehen. Thematisch bleibt Faiza Guène ganz ihrem vielgelobten Erstling "Paradiesische Aussichten" (2006) treu. Der ironische Unterton muss hier jedoch des Öfteren einem ernüchterten, von Desillusion gekennzeichneten Jargon weichen, der die harten Lebensbedingungen spürbar macht. Eine authentische Milieuschilderung, sehr empfehlenswert für alle öffentlichen Büchereien und Schulbüchereien.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Jugendliteratur JE GUE (Browse shelf(Opens below)) Available 10054970

Quelle: www.rezensionen.at - Cornelia Gstöttinger

Der Traum vom besseren Leben: Episoden aus dem Alltag einer algerischen Migrantin in Frankreich - für Jugendliche ab 15. (DR)

Ahlème heißt Traum auf Arabisch - und ihre Träume vom schöneren, besseren Leben lässt sich die gleichnamige 24-jährige Ich-Erzählerin nicht nehmen. Sie sind der Antrieb, um jeden Tag aufs Neue zu bewältigen und sich und ihre Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Die junge Algerierin, die in der Pariser Banlieu lebt, hat es nicht leicht: Die Mutter starb bei einem Massaker in Algerien, der Vater ist seit einem Arbeitsunfall geistig zurückgeblieben und zu allem Überfluss beginnt ihr 15-jähriger Bruder gerade seine kriminelle Ader zu entdecken. Und immer schwebt die drohende Ausweisung wie ein Damoklesschwert über ihrem Wohnviertel. Ein bisschen viel für eine junge Frau. Doch Ahlème bewahrt sich ein Quäntchen Hoffnung, kämpft sich tapfer durch, beschützt ihren kleinen Bruder und den Vater gleich mit dazu.
In kurzen Episoden und salopper Sprache erzählt Faiza Guène, eine in Frankreich geborene Tochter einer algerischen Einwandererfamilie, vom Alltag einer jungen Migrantin in Frankreich mit all seinen Hürden. Gekonnt fängt sie das Lebensgefühl der jungen Frau ein, schildert die Kälte, die Ahlème in der Gesellschaft entgegenschwappt, die plötzlich auftauchende Angst, nirgendwo mehr zugehörig, überall fremd zu sein. Berührend, wenn Guène über ihr von Bürgerkrieg und Hungersnot erschüttertes Herkunftsland Algerien schreibt, köstlich ihr ironischer Witz, wenn sie Ahlème von ihrem Liebeskummer berichten lässt. Erschütternd die Tatsache, dass die Träume der Auswanderer vielfach nicht in Erfüllung gehen. Thematisch bleibt Faiza Guène ganz ihrem vielgelobten Erstling "Paradiesische Aussichten" (2006) treu. Der ironische Unterton muss hier jedoch des Öfteren einem ernüchterten, von Desillusion gekennzeichneten Jargon weichen, der die harten Lebensbedingungen spürbar macht. Eine authentische Milieuschilderung, sehr empfehlenswert für alle öffentlichen Büchereien und Schulbüchereien.

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