Tschick Roman Wolfgang Herrndorf

Quelle: www.rezensionen.at - Dr. Markus Fritz

Hauptfigur ist Maik Klingenberg, auch "Maiki" oder "Psycho" genannt. Er ist ein Außenseiter in der Schule. Er stammt aus einem gutbürgerlichen, wohlsituierten, aber kaputten Haushalt. Die Ehe seiner Eltern ist zerrüttet. Die Mutter macht regelmäßig in einer von ihr "Beautyfarm" genannten Klinik Alkoholentzugskuren, der Vater geht häufig mit seiner jungen Geliebten Mona auf "Geschäftsreise". Maiks Leben ändert sich schlagartig, als ein neuer Schüler in die Klasse kommt: Tschick, der eigentlich Andrej Tschischaroff heißt, ein Russlanddeutscher aus Rostow, der nun als Spätaussiedler in einem Hellersdorfer Plattenbauviertel wohnt. Am ersten Ferientag, als Maik allein zu Hause ist, kommt Tschick mit einem gestohlenen blauen Lada, um Maik abzuholen. Sie wollen zur Party einer Klassenkollegin, zu der beide nicht eingeladen sind. Dort legen sie einen großen Auftritt hin. Doch das soll nur der Auftakt sein. Ihr Ziel ist die Walachei in Rumänien, wo Tschicks Großvater lebt. Dass sie dort nie ankommen, weiß man schon zu Beginn: Maik wird in einer Klinik von einem Arzt nach seinen Verletzungen befragt. Die Reise hat es aber auch so in sich, denn was Maik und Tschick erleben, ist komisch, skurril und aufregend genug. Eine klassische "Roadnovel" und ein Buch über das Erwachsenwerden, in einem schnoddrigen Ton erzählt und damit ganz nah an den Protagonisten. Und zum Brüllen komisch!