Quelle: www.rezensionen.at - Johannes Perkmann

Ein Jugendlicher lernt auf einer Weltreise die großen Religionen der Menschheit kennen und erfährt dabei Heilung für Leib und Seele. (DR)

Eine rätselhafte Krankheit verdunkelt die Zukunft des 14-jährigen Theo. Seine Tante nimmt ihn deshalb auf eine Weltreise mit und bringt ihm die großen Religionen nahe. Persönlichkeiten aus den verschiedensten Kulturkreisen eröffnen ihm den Kult und die Symbole, die Lehre und die Praxis der je eigenen Religion. Durch heilende Riten gelingt es ihnen, Theos frühkindliche Erlebnisse aufzuarbeiten. So begegnet der Junge seiner ihm bisher verschwiegenen, bei der Geburt verstorbenen Zwillingsschwester. Schließlich kehrt er geheilt von seiner Krankheit nach Hause. Die Geschichte mündet in einer symbolischen Zusammenkunft aller Reisegefährten und damit aller großen Religionen der Welt in Delphi. - Dieser Roman ist gespickt mit umfangreichem Faktenwissen. Die Autorin weiß sich der Toleranz verpflichtet und sieht die Verschiedenheit der Religionen in der Einheit ihres Ursprungs aufgehoben. Für den Leser bleibt aber einiges offen: Die Konsequenz aus dem Erfahrenen für die Lebensgestaltung, die Frage nach der religiösen Praxis und Verbindlichkeit werden nicht thematisiert. Ebenso ist das innere Erleben und Ringen des jungen Mannes nicht nachvollziehbar. Genügen umfangreiches Wissen und "Touch an go"-Erfahrungen zum Heilwerden oder braucht es doch den Glauben und die Betroffenheit, die das Leben verändern?