Rotkäppchen muss weinen Roman Beate Teresa Hanika
Material type: TextLanguage: German Series: Fischer SchatzinselPublisher: Frankfurt, M. S. Fischer 2009Description: 222 S. 21 cmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- Jugend
- 9783596853366 (Fischer-Taschenbuch-Verl.)
- K 22sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Jugendliteratur | JE HAN (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10068847 |
Quelle: www.rezensionen.at - Familie
Wie einst Rotkäppchen ist Malvina auf ihrem Fahrrad mit Wein und Essen in einem Korb unterwegs zu ihrem kranken Großvater. Doch anders als im Märchen ist hier die Gefahrenquelle nicht der böse Wolf im Wald, sie liegt vielmehr in der engsten Familie selbst. Verschachtelt erzählt zwischen der Gegenwart und Erinnerungen an ihre frühe Kindheit, als die geliebte Großmutter noch gelebt hat, offenbart sich den LeserInnen nach und nach, dass die Ich-Erzählerin bereits seit längerem vom Großvater sexuell missbraucht wird. Sie wagt, was in der Realität viele Opfer nicht tun, sie versucht sich Erwachsenen anzuvertrauen: Zunächst wird ihr nicht geglaubt, zu tief sitzen innerfamiliäre Dynamiken und Loyalitäten. Doch da gibt es zum Glück noch andere Bezugspersonen - wie die Nachbarin Frau Bitschek, die etwas Ähnliches schon einmal mit ansehen musste, Malvinas beste Freundin Lizzy und Klatsche, in den sie sich verliebt. Sie ermöglichen ihr, sich aus einer Situation voller Wehrlosigkeit und Ohnmacht zu befreien.
Eindringlich erzählt Beate Teresa Hanika in ihrem Debutroman, ausgezeichnet mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2007, von den vielfältigen emotionalen Verstrickungen, in die ein junges Mädchen durch sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie gestürzt wird. Die erzählte Zeit umfasst lediglich zwei Wochen, in denen sich doch Wesentliches verändert: Ich heiße Malvina, und ich habe gelernt zu schreien. So kann die Protagonistin am Ende des Textes selbstbewusst sagen und macht damit Mut, sich Wahrheiten zu stellen und sie auszusprechen, wie Mirjam Pressler es am Cover des Buches eindrücklich formuliert.
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