Grenzland Martina Wildner. Mit Ill. der Autorin
Material type: TextLanguage: German Series: Die Bücher mit dem blauen BandPublisher: Frankfurt, M. S. Fischer 2009Description: 319 S. Ill. 25 cmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- Jugend
- 9783596853762
- K 22sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Jugendliteratur | JE.G WIL (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10068922 |
Quelle: www.rezensionen.at - Ines Wagner
"Ich bin in einem gnadenlosen Spiel, in dem jeder gegen jeden kämpft, aber keiner weiß, um was." Es ist eine gefährliche Parallelwelt, in der sich die 15-jährige Agnes wiederfindet, als Mitstreiterin in einem verwirrenden, wie faszinierenden Spiel, in dem sie sich selbst nicht vertraut, aber nicht die Finger davon lassen kann. Es ist ein Spiel als Grenzerfahrung.
Agnes fristet das stinknormale Dasein eines pubertierenden Mädchens, inmitten einer Familie, der sie nicht viel abgewinnen kann: ein brüllendes Baby namens Wilma, eine plüschrosa, "Wendy"-lesende Schwester Jenni und ihre Eltern, die sowieso nicht die leiseste Ahnung haben, was in Agnes vorgeht. Ihre beste Freundin Jana hat sich total zurückgezogen und von Agnes abgewandt. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist die Faszination für Matti, den Dark Metal Musiker aus der Schule. Von Schlaflosigkeit getrieben, trifft Agnes beim Zappen auf Kanal Nr. 87 Lestia Thomb, die auf der Stirn ein drittes Auge trägt. Agnes wird von ihr eingeladen, mitzuspielen. Ihr Schlüssel zum Spiel in der abstrusen Parallelwelt ist ein Messer, mit dem sie sich Schnitte zufügt, um durch das Tor der Traumwelt zu treten. Je tiefer der Schnitt, desto intensiver ist das psychische Erleben und auch der Erfolg im Spiel. Agnes trifft im "Grenzland" auf Personen ihrer realen Umwelt: Jana kämpft um den Sieg, Matti führt Agnes durch die Aufgaben und Duracell vom Rauchereck in der Schule warnt Agnes vor der Gefahr. Doch psychische Vereinzelung treibt Agnes im Spiel immer weiter fort, sie ritzt, um sich ihren realen Umständen zu entziehen. Diese mögen nicht unerträglich erscheinen, doch für Agnes ist es Langeweile, der Wunsch dazuzugehören und Aufmerksamkeit zu erlangen. Wildner hat mit "Grenzland" keinen problembeladenen Jugendroman geschrieben, sondern vielmehr ein Konstrukt entworfen, das die LeserInnen erstmal im Ungewissen über ihre eigene Urteilsfähigkeit lässt. Der spannungsgeladene Wechsel von Traum und Realität, von Phantastik und Wahrheit lässt vorerst keine Auflösung zu. Erst nach und nach wird klar, wer hier als Spielfiguren auftritt: Die Gesellschaft der Selbstverletzer. Eine Wahrheit von vielen, die als Erklärung für diesen Roman zu kurz greift, verlangt der er doch von den LeserInnen, sich ganz auf das Spiel einzulassen.
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