Antonias Verdacht Manfred Witte

Quelle: www.rezensionen.at - Melanie Pamin

Antonia verdächtigt Ruven, etwas mit ihrer Entführung zu tun zu haben. * (DR)

Antonia erwacht aus ihrer Ohnmacht, liegt gefesselt, geknebelt und mit verbundenen Augen irgendwo auf dem Fußboden und steht Todesängste aus. Sie ist entführt worden. Doch wer könnte ein Interesse daran haben, sie zu entführen? Ihre Eltern sind nicht reich und auch sonst fällt ihr zunächst kein plausibler Grund ein. Aber da ist ja schließlich noch Ruven, den sie vor kurzem erst in einer Disco kennen gelernt hat. Antonia beginnt sich zu erinnern, wie alles anfing mit Ruven und sie kommt der Lösung um ihre Entführung immer näher.
Die in vielen Rückblenden erzählte Geschichte ist gut lesbar. Die Umschlagillustration zeigt ein verzerrtes Bild, was Antonias ungenaue Verdächtigung hinsichtlich ihrer Entführung widerspiegelt. Hinter dem kriminalistischen Netz das sich im Laufe des Romans um Antonia spinnt, werden als Nebenhandlung auch gesellschaftliche Zustände aufgezeigt: Konflikte zwischen Eltern und Kindern, Klassenunterschiede, Vorurteile gegenüber Einzelgängern und Randgruppen. Die Protagonistin durchlebt ein wahres Wechselbad der Gefühle. Hin- und Hergerissen zwischen ihrem Freund Pauli und den neuen Gefühlen für Ruven erlebt sie in schneller Abfolge Liebe, Wut, Hilflosigkeit, Trauer, Skepsis und Fassungslosigkeit. - Der gut erzählte Krimi ist spannend bis zur letzten Seite.