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Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus Virginia Euwer Wolff. Aus dem Amerikan. von Brigitte Jakobeit

By: Material type: TextTextLanguage: German Original language: English Publisher: München Wien Hanser 1999Description: 187 S. 22 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
Audience:
  • Jugend
ISBN:
  • 9783446196377
  • 3446196374
Contained works:
  • Wolff, Virginia Euwer 1937- Make lemonade dt
Subject(s): Genre/Form: Other classification:
  • 07 | K
  • 6.3a | 6.2a | 9.3b | 9.3d | 6.3a | 6.2a | 9.3b
Review: Quelle: www.rezensionen.at - Franz Lettner Der amerikanische Traum im Zuschnitt der Gegenwart: hart, dreckig und doch voller Hoffnung auf einen Aufstieg jenseits der Sozialhilfe. (DR) * La Vaughn will aufs College gehen. Es ist an ihrer Stirn ablesbar: Sie will aus diesem Viertel raus. Sie will aus diesem Dreck raus und nie mehr Angst haben. Sie wird von ihrer starken Mutter unterstützt, aber sie muss eigenes Geld verdienen. Der Babysitterjob bei Jeremy und Jilly und ihrer Mutter Jolly, die siebzehn ist, ist härter, als sie gedacht hat. Jolly ist dort, wo La Vaughn auf keinen Fall hinwill: in der Gosse. Eigentlich sollte La Vaughn den Job aufgeben, weil er zu hart ist, zu viel Zeit in Anspruch nimmt, sie von ihren Hausaufgaben abhält. Und kein Geld bringt, weil Jolly ihre Arbeit verliert und nicht mehr zahlen kann. Aber La Vaughn ist hart, zu anderen und zu sich selbst, sie will nicht aufgeben, sie kann nicht aufgeben, weil: sie glaubt, dass alles geht, wenn man nur will. Wolff erzählt über einen amerikanischen Alltag zugleich souverän und erstaunlich zerbrechlich: In der zur Zeit oft (und nicht immer sauber) verwendeten Ich-Perspektive wird die Geschichte – im Rückblick – in vier Teilen entwickelt, bleibt immer in der Perspektive, erzählt also nicht zu viel. Sehr souverän. Durch einen bisweilen lyrischen Stil – im Flattersatz schön umgesetzt – und die oft erstaunlichen Bilder, die Wolff findet, wird diese Souveränität wie auch die harte Schilderung des Alltags, immer am Rande einer Sozialreportage sehr amerikanischen Zuschnitts, gebrochen. Die Genauigkeit und Lust mit der z.B. erzählt wird, wie die Ich-Erzählerin dem kleinen Jeremy das Zählen beibringen will, das ist schon ausgesprochen ergreifend in einem positiven weil nicht kitschigen Sinn. Dies ist die Geschichte des amerikanischen Traums in der Ausformung der 80er und 90er, jener Jahre, in der viele Menschen permanent saure Zitronen kriegen. Und hier machen ein paar von ihnen tatsächlich süße Limonade draus. - Sehr zu empfehlen.
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Item type Current library Collection Call number Status Date due Barcode
Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Jugendliteratur JE.G WOL (Browse shelf(Opens below)) Available 10058473

Quelle: www.rezensionen.at - Franz Lettner

Der amerikanische Traum im Zuschnitt der Gegenwart: hart, dreckig und doch voller Hoffnung auf einen Aufstieg jenseits der Sozialhilfe. (DR) *

La Vaughn will aufs College gehen. Es ist an ihrer Stirn ablesbar: Sie will aus diesem Viertel raus. Sie will aus diesem Dreck raus und nie mehr Angst haben. Sie wird von ihrer starken Mutter unterstützt, aber sie muss eigenes Geld verdienen. Der Babysitterjob bei Jeremy und Jilly und ihrer Mutter Jolly, die siebzehn ist, ist härter, als sie gedacht hat. Jolly ist dort, wo La Vaughn auf keinen Fall hinwill: in der Gosse. Eigentlich sollte La Vaughn den Job aufgeben, weil er zu hart ist, zu viel Zeit in Anspruch nimmt, sie von ihren Hausaufgaben abhält. Und kein Geld bringt, weil Jolly ihre Arbeit verliert und nicht mehr zahlen kann. Aber La Vaughn ist hart, zu anderen und zu sich selbst, sie will nicht aufgeben, sie kann nicht aufgeben, weil: sie glaubt, dass alles geht, wenn man nur will.
Wolff erzählt über einen amerikanischen Alltag zugleich souverän und erstaunlich zerbrechlich: In der zur Zeit oft (und nicht immer sauber) verwendeten Ich-Perspektive wird die Geschichte – im Rückblick – in vier Teilen entwickelt, bleibt immer in der Perspektive, erzählt also nicht zu viel. Sehr souverän. Durch einen bisweilen lyrischen Stil – im Flattersatz schön umgesetzt – und die oft erstaunlichen Bilder, die Wolff findet, wird diese Souveränität wie auch die harte Schilderung des Alltags, immer am Rande einer Sozialreportage sehr amerikanischen Zuschnitts, gebrochen. Die Genauigkeit und Lust mit der z.B. erzählt wird, wie die Ich-Erzählerin dem kleinen Jeremy das Zählen beibringen will, das ist schon ausgesprochen ergreifend in einem positiven weil nicht kitschigen Sinn. Dies ist die Geschichte des amerikanischen Traums in der Ausformung der 80er und 90er, jener Jahre, in der viele Menschen permanent saure Zitronen kriegen. Und hier machen ein paar von ihnen tatsächlich süße Limonade draus. - Sehr zu empfehlen.

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