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Best Boy Roman Eli Gottlieb ; aus dem Englischen von Jochen Schimmang

By: Contributor(s): Material type: TextTextLanguage: German Publisher: München Verlag C.H. Beck [2016]Description: 252 Seiten 22 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783406683398
  • 3406683398
Uniform titles:
  • Best boy
Subject(s): Genre/Form: Additional physical formats: Erscheint auch als: Best BoyDDC classification:
  • 810 B 23sdnb
Review: Quelle: www.rezensionen.at - Fritz Popp Innenansichten eines Weggesperrten. (DR) Einen Roman aus der Perspektive eines Autisten zu schreiben, das birgt ein beträchtliches Risiko und setzt großes Können voraus. Eli Gottlieb, dessen Bruder Autist ist, hat bereits in seinem ersten Roman 1997 gezeigt, dass er mit dem Thema vertraut ist. In seinem neuen Roman ist der Ich-Erzähler Todd Aaron, der seit über vierzig Jahren in verschiedenen Behinderteneinrichtungen lebt. Er ist in Teilgebieten hochintelligent, aber geplagt von etlichen Ängsten, etwa vor Tieren. Nun ist er seit Langem im Payton Living Center, medikamentös gut eingestellt, nett betreut und ganz oben in der Hierarchie der Bewohner. Sein Wohlbefinden wird nur gestört von seinem ihn ständig kontrollierenden und verbal attackierenden Mitbewohner. Ein neuer Pfleger, der ihn stark an seinen gewalttätigen Vater erinnert, verunsichert ihn zusätzlich, zumal ihn dieser unter Druck setzt und für seine Zwecke missbraucht. Dies verstärkt seinen Wunsch, endlich wieder einmal nach Hause zu kommen, was ihm sein Bruder Nate, der ihn als Kind sadistisch quälte, immer wieder verspricht. Eine neue Mitpatientin bringt ihn dazu, seine sedierenden Medikamente abzusetzen. Und so macht er sich dann auch auf den Weg, dessen Ende hier nicht verraten wird. Faszinierend, wie der Autor die Innenperspektive des Autisten glaubwürdig durchhält, wie sensibel er dessen Sicht der Wirklichkeit darstellt und wie feinfühlig er die liebevolle Beziehung zwischen Todd und seiner Mutter schildert. Aber auch die von Medikamenten und Therapiemaßnahmen, Obsessionen und Ängsten dominierte Lebenswirklichkeit Todds zeigt der Autor ohne falsches Pathos. - Ein anrührender, aber nicht verklärender Roman, brillant erzählt (und übersetzt), sehr authentisch.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR GOT (Browse shelf(Opens below)) Available 10128220

Quelle: www.rezensionen.at - Fritz Popp

Innenansichten eines Weggesperrten. (DR)
Einen Roman aus der Perspektive eines Autisten zu schreiben, das birgt ein beträchtliches Risiko und setzt großes Können voraus. Eli Gottlieb, dessen Bruder Autist ist, hat bereits in seinem ersten Roman 1997 gezeigt, dass er mit dem Thema vertraut ist. In seinem neuen Roman ist der Ich-Erzähler Todd Aaron, der seit über vierzig Jahren in verschiedenen Behinderteneinrichtungen lebt. Er ist in Teilgebieten hochintelligent, aber geplagt von etlichen Ängsten, etwa vor Tieren. Nun ist er seit Langem im Payton Living Center, medikamentös gut eingestellt, nett betreut und ganz oben in der Hierarchie der Bewohner. Sein Wohlbefinden wird nur gestört von seinem ihn ständig kontrollierenden und verbal attackierenden Mitbewohner. Ein neuer Pfleger, der ihn stark an seinen gewalttätigen Vater erinnert, verunsichert ihn zusätzlich, zumal ihn dieser unter Druck setzt und für seine Zwecke missbraucht. Dies verstärkt seinen Wunsch, endlich wieder einmal nach Hause zu kommen, was ihm sein Bruder Nate, der ihn als Kind sadistisch quälte, immer wieder verspricht. Eine neue Mitpatientin bringt ihn dazu, seine sedierenden Medikamente abzusetzen. Und so macht er sich dann auch auf den Weg, dessen Ende hier nicht verraten wird.
Faszinierend, wie der Autor die Innenperspektive des Autisten glaubwürdig durchhält, wie sensibel er dessen Sicht der Wirklichkeit darstellt und wie feinfühlig er die liebevolle Beziehung zwischen Todd und seiner Mutter schildert. Aber auch die von Medikamenten und Therapiemaßnahmen, Obsessionen und Ängsten dominierte Lebenswirklichkeit Todds zeigt der Autor ohne falsches Pathos. - Ein anrührender, aber nicht verklärender Roman, brillant erzählt (und übersetzt), sehr authentisch.

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