Das Blutbuchenfest Roman Martin Mosebach
Material type: TextPublisher number: Best.-Nr.: 505/24479Language: German Publisher: München Hanser 2014Description: 444 S. 21 cmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- 9783446244795
- 3446244794
- Geschichte 1992
- Balkankrieg
- Bosnien
- Putzfrau
- Einwanderer
- Frankfurt am Main
- (Produktform)Hardback
- (Produktform (spezifisch))Paper over boards
- (VLB-WN)1112: Hardcover, Softcover / Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
- (BISAC Subject Heading)FIC000000
- (VLB-Produktgruppen)TN000
- Frankfurt am Main
- Geschäftsmann
- Party
- Raumpflegerin
- Bosnierin
- Heimat
- Kriegsbeginn
- Geschichte 1992
- Belletristische Darstellung
- 830 B 23sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Belletristik | DR MOS (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10119716 |
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Quelle: www.rezensionen.at - Markus Fritz
Der Roman spielt Anfang der 90er Jahre in Frankfurt am Main. Im Mittelpunkt des Romans steht die aus Bosnien stammende Putzfrau Ivana. Sie putzt in diversen Frankfurter Haushalten. Sie ist verheiratet mit Stipo und von ihm schwanger. Sie ist eine patente Frau, die Sinn für das Praktische, aber keinen Sinn für Ästhetik hat. Sie ist das Zentrum des Romans, durch ihre Figur werden die Erzählstränge zusammen gehalten. Durch Ivana lernen wir nach und nach 12 Hauptfiguren und viele Nebenfiguren kennen: windige Unternehmer, Mitglieder der Kultur-Schickeria, Hochstapler, Finanzbetrüger, Immobilienhaie, Vermittler, Berater, manchmal zwielichtig , aber immer ungemein wichtig. Während in Frankfurt Partys gefeiert werden, bricht in Jugoslawien der Krieg aus. Der Krieg auf dem Balkan kommt erst 300 Seiten später mit all seiner Wucht, Zerstörung und Tragik. Der Roman beginnt wie eine Posse, entwickelt sich aufgrund der nahenden Kriegsgefahr auf dem Balkan immer mehr zu einer Tragödie.
Der Roman hat auch einen Ich-Erzähler, einen verkrachten Kunsthistoriker, der von Wereschnikow, einem Diplomaten, der einen Kongress über Jugoslawien vorbereitet, den Auftrag bekommt, eine Ausstellung über einen jugoslawischen Künstler der Zwischenkriegszeit vorzubereiten. Der Künstler trägt zufälligerweise denselben Nachnamen wie Ivana. Ivana putzt auch beim Ich-Erzähler.
Ivana und der Ich-Erzähler sind wie "Beobachtungssatelliten" (Mosebach): sie vermitteln ein "Rundum-Bild" der Frankfurter Gesellschaft. Diese Erzählhaltung ermöglicht ein breites episches Erzählen. Mosebach ist ein Meister der plastischen Schilderung und der ausladenden Beschreibungen. Er ist ein Stilist der alten Schule: Wörter wie "Sopha" oder "angelegentlich" mögen für manche antiquiert wirken, aber sein geschliffener Stil ist jedes Mal ein Genuss.
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