Mahatma Gandhi von Albrecht Hagemann

Quelle: www.rezensionen.at - Josef Kunz

Eine vortreffliche Biografie über diesen Ausnahmemenschen. (BI)

60 Jahre ist es her, dass Gandhi am 30. Jänner 1948 von einem Fanatiker ermordet wurde. Er hatte um die Aussöhnung von Hindus und Moslems nach der Teilung des Subkontinents in Indien und Pakistan gefastet - bereit zu sterben. Die vorliegende Biografie dieses erstaunlichen Lebens schildert seine bekannten Lebensstationen und beeindruckt durch die Vielzahl der Zitate und Anmerkungen über Mitstreiter und Gegenspieler. Der Autor beleuchtet auch die fragwürdigen Seiten dieses Menschen, der, jung verheiratet, mit 19 Jahren zum Studium nach England aufbrach und seine Frau mit dem ersten Sohn zurückließ.
Gandhi war einerseits für seinen rastlosen Einsatz für die Bauern und Armen bekannt und hatte andererseits glänzende Beziehungen zu den indischen Wirtschaftsbaronen. D. Birla, Präsident der Indischen Handelskammer, war sein Freund und Gönner. Es gibt ein Bonmot über Gandhi: "Der Mahatma hat nicht die leiseste Idee, wie viel uns seine Armut kostet." Auch bei den Verhandlungen mit den Engländern über die Unabhängigkeit Indiens ist nicht in erster Linie sein politisches Geschick überzeugend, sondern sein asketisches und selbstloses Auftreten und Beispiel. Ein Glossar und eine Zeittafel runden dieses Buch ab.