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˜Dieœ schöne Aussicht Roman Renate Welsh

By: Material type: TextTextLanguage: German Series: dtv ; 24494 : PremiumPublisher: München Dt. Taschenbuch-Verl. 2005Edition: Orig.-AusgDescription: 236 S. 21 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783423244947
  • 3423244941
Subject(s): Genre/Form: DDC classification:
  • 830 B 22sdnb
Review: Quelle: www.rezensionen.at - Gerhard Zeillinger "Das Frausein war ihr abhanden gekommen" Renate Welsh erzählt ein einfaches Frauenschicksal Die österreichische Literaturkritik ist in mancher Hinsicht überheblich und ignoriert leidenschaftlich, was ihr nicht ins Konzept paßt. Konventionell erzählte Texte haben es da schwer, überhaupt registriert zu werden, und Autoren, die sich weder formalen Experimenten öffnen noch sich mit modernen Romantheorien auseinandersetzen, finden im Feuilleton selten bis gar nicht Platz. Das ist nicht nur arrogant, sondern auch mit der unliebsamen Konsequenz verbunden, daß solche Autoren auch von dem ausgeschlossen bleiben, was in dieser Zunft notwendige Folgeerscheinungen sind: Sie werden vom Rundfunk nicht wahrgenommen, erhalten keine Stipendien und Literaturpreise, und wer solcherart unbeachtet bleibt, schafft es natürlich auch in keine Bestenliste - alles Parameter für den ausbleibenden Absatz, so daß das nächste Buch vielleicht gar nicht mehr gedruckt wird. Liegt das daran, daß immer dieselben Kritiker in den Jurys, den Feuilleton- und Rundfunkredaktionen sitzen? In Österreich ist es zumindest eine kleine Gruppe von mittlerweile institutionalisierten "Großkritikern", die von Wien aus einen ohnehin lächerlich kleinen Markt (mit-)bestimmen und sich dennoch darin gefallen, daß es ihnen trotzdem gelingt - zumindest glauben sie das -, den sogenannten Literaturbetrieb zu steuern. Wie ungerecht sie eigentlich sind, begreifen sie nie, sie gehen ja auch dem Marketing der Verlage nur allzu gern auf dem Leim und - noch schrecklicher - sie verursachen dieses Marketing mit. Was kann für einen eitlen Kritiker schöner sein, als wenn sich ein Satz von ihm auf dem Umschlagrücken eines Buches wiederfindet, als ob Leser sich erst darauf verlassen können müßten, was ein Kritiker empfiehlt. (Neuerdings werden Rezensionen ja schon so marketingtauglich verfaßt, daß sich ein, zwei Kernsätze daraus - Werbesätze müßte man sagen - für jede Backlist des nächsten Verlagsprogramms von selbst eignen - und die Kritiker strahlen, als ob sie etwas "entdeckt" oder "gemacht" hätten.) Auf der anderen Seite wird die Liste jener Bücher, deren Qualität nicht erkannt wird und die daher "unbezeichnet" bleiben, immer länger. Dabei: wer kann eigentlich bestimmen, was "wichtig" und was "modern" ist, woher kommt die Anmaßung, etwas zu negieren, weil es nicht in ein Schema paßt, das man reichlich nebulos mit "innovativ" bezeichnet? Als ich Renate Welshs Buch "Die schöne Aussicht" in die Hand nahm und umdrehte, fiel mir als erstes auf, daß keine Kritikerstimme es bewirbt. Und auch wenn die Autorin zu den Anerkannten zählt und ihr Werk vielfach ausgezeichnet wurde, so war mir doch nach wenigen Seiten Lektüre schon klar, wie die heimische Literaturkritik darauf reagieren wird: nämlich gar nicht. Denn Renate Welsh ist nicht gerade das, was man Avantgarde nennt. Sie schreibt solide Texte ohne Risiko, aber mit Qualität. Ihre Literatur ist frei jeglicher Manier, der man schnell erliegen könnte. Sie erzählt einfach und gekonnt, was bisweilen "konventionell" heißt. Wo ist also das Spektakuläre, das sich für eine große Besprechung eignen würde? Renate Welsh schildert uns ganz unaufdringlich ein Frauenschicksal des 20. Jahrhunderts, wie es oft, nur allzu oft geschehen ist. Aber wurde es in seiner Eindringlichkeit auch wahrgenommen? Wurde dem Gewöhnlichen, Alltäglichen die Aufmerk-samkeit geschenkt, die es verdient? Rosa, die Heldin des Romans, ist ein ungewünschtes Kind, so fängt es schon einmal an, und auch später wird ihr Leben eine graue Randexistenz bleiben, die Geborgenheit einer Familie wird sie nie haben. Die wenigen Menschen, die ihr wichtig und vertraut sind, begleiten immer nur für kurze Zeit ihren Weg. Eine Weißnäherin, bei der Rosa in die Lehre geht, ist ihr Lehrmeisterin und Bezugsperson, doch sie ist Jüdin und geht 1938 nach Prag - Rosa wird nie wieder etwas von ihr hören. Ihren ersten Freund, der durch einen Unfalltod stirbt, verliert sie so plötzlich, wie er in ihr Leben getreten war. Mit ihm wollte sie ihr Leben aufbauen, und alles wäre anders geworden, wenn. Da tritt ein um vieles älterer Mann an sie heran, ein verwitweter Schneider. Ob sie ihn liebt, darüber denkt Rosa nicht einmal nach, sie heiratet ihn, weil man in solchen Zeiten eben in solchen Situationen heiratet. Schließlich handelt es sich auch um eine Flucht vor den Eltern, die ihr immer mehr mit Unverständnis und Kälte begegnen, erst recht als das Gift des Nationalsozialismus auch in sie dringt. Da ist Ferdinand ganz anders, und irgendwann kann Rosa für ihren Mann auch tatsächliche Liebe empfinden, ein Glück, das wieder nur begrenzt ist, denn Ferdinand unterstützt Nazigegner, seine Hilfsbereitschaft wird ihm zum Verhängnis. Von ihren Eltern kann Rosa in dieser Situation nichts mehr erwarten, sie bleibt in ihrer Not völlig alleingelassen, und als sie am Ende auch noch ausgebombt wird, steht sie als "Trümmerfrau" vor einem mehrfach zerbrochenen Leben. Erneut nimmt sich eine fremde Frau ihrer an und wird ihr zur mütterlichen Freundin, doch auch diesen Halt verliert Rosa. Und nun glaubt sie, daß sie allen nur Unglück bringe, daß sie gar nicht auf die Welt hätte kommen dürfen, das habe schließlich ihre Mutter oft und oft zu ihr gesagt. Immerhin meint es noch einmal jemand mit ihr gut und ermöglicht ihr eine kleine Lebenssicherung: Rosa wird Straßenbahnschaffnerin und erhält eine kleine Zimmer-Küche-Wohnung, größere Ansprüche hat sie auch gar nicht gehabt. Als sie aus dem Gröbsten heraußen ist, ist Rosa 27. Sie ist allein und muß feststellen: "Das Frausein war ihr abhanden gekommen." Es ist eine der überzeugendsten Szenen im Buch, eine schmerzhafte Erkenntnis, aber auch ein Selbsturteil. Es dauert lange, bis Rosa wieder in ein halbwegs normales Leben zurückfindet. Aber in dieser Zeit verliert sie das, was man die schönsten Jahre nennt. Während andere Kinder großziehen oder Karriere machen, verläuft Rosas bescheidenes Leben in unscheinbarem Gleichmaß. So wird sie langsam alt, die schweren Nachkriegsjahre gehen ebenso rasch vorbei wie die fünfziger und sechziger Jahre, wo der Wirtschaftsaufschwung immer mehr alle Wunden und Brüche zudeckt. Welsh geht es aber nicht darum, Zeitumstände zu schildern - die ergeben sich von selbst -, sie fokussiert alles auf eine zunächst junge Frau, die den Zeitläufen hilflos ausgeliefert ist, die aber Fragen stellt und Widerstände setzt, freilich ohne zu rebellieren. Sie lebt zwar in einem politischen Umfeld - ihr Mann war im Widerstand tätig, eine ältere Freundin war selbst im KZ -, aber die Politik ist nicht ihre Sache. Politisch interessiert braucht sie erst gar nicht zu sein: sie weiß, wo die Grenzen des Anstands liegen, das genügt. Als Rosa in Pension geht, kommt noch einmal Sinn in ihr Dasein, sie nimmt eine Stelle als Haushälterin an und sorgt sich um die Kinder ihrer neuen Arbeitgeberin. Das Gefühl, sie werde gebraucht, macht sie zufrieden, andererseits wird sie aber auch mit dem konfrontiert, was ihrem Leben fehlt. "Ein Gedanke setzte sich fest: Wenn ich damals schwanger gewesen wäre, könnte ich jetzt eine Tochter haben, die wäre fast genauso alt wie die Mutter der Buben." Dieser Gedanke erfährt eine merkwürdige Dynamik, in ihrer Einsamkeit erfindet sich Rosa eine Familie, genauer einen Enkel, und schafft sich damit ein Doppelleben, das sie schließlich in die Lüge zwingt. Ein vermeintlicher Widerspruch, der in dieser Geschichte, die eigentlich zu wahr ist, um erfunden sein zu können, nicht mehr aufgelöst wird - vielleicht weil er sich so folgerichtig in dieses Lebensbild fügt. Von der ersten bis zur letzten Zeile ist in diesem Roman alles authentisch, nirgendwo auch nur der Anschein von Klischee. Das macht das Buch so gültig, und je länger die Lektüre dauert, umso mehr kommt einem hier ein leiser Verdacht. Die Überraschung wartet am Ende, im "Nachtrag" der Autorin. Aber schon vorher weiß man eines: daß es sich hier um ein gutes Stück Literatur handelt, das man einfach gelesen haben sollte.
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Item type Current library Collection Call number Status Date due Barcode
Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR WEL (Browse shelf(Opens below)) Available 116501

Quelle: www.rezensionen.at - Gerhard Zeillinger

"Das Frausein war ihr abhanden gekommen"
Renate Welsh erzählt ein einfaches Frauenschicksal
Die österreichische Literaturkritik ist in mancher Hinsicht überheblich und ignoriert leidenschaftlich, was ihr nicht ins Konzept paßt. Konventionell erzählte Texte haben es da schwer, überhaupt registriert zu werden, und Autoren, die sich weder formalen Experimenten öffnen noch sich mit modernen Romantheorien auseinandersetzen, finden im Feuilleton selten bis gar nicht Platz. Das ist nicht nur arrogant, sondern auch mit der unliebsamen Konsequenz verbunden, daß solche Autoren auch von dem ausgeschlossen bleiben, was in dieser Zunft notwendige Folgeerscheinungen sind: Sie werden vom Rundfunk nicht wahrgenommen, erhalten keine Stipendien und Literaturpreise, und wer solcherart unbeachtet bleibt, schafft es natürlich auch in keine Bestenliste - alles Parameter für den ausbleibenden Absatz, so daß das nächste Buch vielleicht gar nicht mehr gedruckt wird. Liegt das daran, daß immer dieselben Kritiker in den Jurys, den Feuilleton- und Rundfunkredaktionen sitzen? In Österreich ist es zumindest eine kleine Gruppe von mittlerweile institutionalisierten "Großkritikern", die von Wien aus einen ohnehin lächerlich kleinen Markt (mit-)bestimmen und sich dennoch darin gefallen, daß es ihnen trotzdem gelingt - zumindest glauben sie das -, den sogenannten Literaturbetrieb zu steuern. Wie ungerecht sie eigentlich sind, begreifen sie nie, sie gehen ja auch dem Marketing der Verlage nur allzu gern auf dem Leim und - noch schrecklicher - sie verursachen dieses Marketing mit. Was kann für einen eitlen Kritiker schöner sein, als wenn sich ein Satz von ihm auf dem Umschlagrücken eines Buches wiederfindet, als ob Leser sich erst darauf verlassen können müßten, was ein Kritiker empfiehlt. (Neuerdings werden Rezensionen ja schon so marketingtauglich verfaßt, daß sich ein, zwei Kernsätze daraus - Werbesätze müßte man sagen - für jede Backlist des nächsten Verlagsprogramms von selbst eignen - und die Kritiker strahlen, als ob sie etwas "entdeckt" oder "gemacht" hätten.) Auf der anderen Seite wird die Liste jener Bücher, deren Qualität nicht erkannt wird und die daher "unbezeichnet" bleiben, immer länger.
Dabei: wer kann eigentlich bestimmen, was "wichtig" und was "modern" ist, woher kommt die Anmaßung, etwas zu negieren, weil es nicht in ein Schema paßt, das man reichlich nebulos mit "innovativ" bezeichnet? Als ich Renate Welshs Buch "Die schöne Aussicht" in die Hand nahm und umdrehte, fiel mir als erstes auf, daß keine Kritikerstimme es bewirbt. Und auch wenn die Autorin zu den Anerkannten zählt und ihr Werk vielfach ausgezeichnet wurde, so war mir doch nach wenigen Seiten Lektüre schon klar, wie die heimische Literaturkritik darauf reagieren wird: nämlich gar nicht. Denn Renate Welsh ist nicht gerade das, was man Avantgarde nennt. Sie schreibt solide Texte ohne Risiko, aber mit Qualität. Ihre Literatur ist frei jeglicher Manier, der man schnell erliegen könnte. Sie erzählt einfach und gekonnt, was bisweilen "konventionell" heißt. Wo ist also das Spektakuläre, das sich für eine große Besprechung eignen würde?
Renate Welsh schildert uns ganz unaufdringlich ein Frauenschicksal des 20. Jahrhunderts, wie es oft, nur allzu oft geschehen ist. Aber wurde es in seiner Eindringlichkeit auch wahrgenommen? Wurde dem Gewöhnlichen, Alltäglichen die Aufmerk-samkeit geschenkt, die es verdient? Rosa, die Heldin des Romans, ist ein ungewünschtes Kind, so fängt es schon einmal an, und auch später wird ihr Leben eine graue Randexistenz bleiben, die Geborgenheit einer Familie wird sie nie haben. Die wenigen Menschen, die ihr wichtig und vertraut sind, begleiten immer nur für kurze Zeit ihren Weg. Eine Weißnäherin, bei der Rosa in die Lehre geht, ist ihr Lehrmeisterin und Bezugsperson, doch sie ist Jüdin und geht 1938 nach Prag - Rosa wird nie wieder etwas von ihr hören.
Ihren ersten Freund, der durch einen Unfalltod stirbt, verliert sie so plötzlich, wie er in ihr Leben getreten war. Mit ihm wollte sie ihr Leben aufbauen, und alles wäre anders geworden, wenn. Da tritt ein um vieles älterer Mann an sie heran, ein verwitweter Schneider. Ob sie ihn liebt, darüber denkt Rosa nicht einmal nach, sie heiratet ihn, weil man in solchen Zeiten eben in solchen Situationen heiratet. Schließlich handelt es sich auch um eine Flucht vor den Eltern, die ihr immer mehr mit Unverständnis und Kälte begegnen, erst recht als das Gift des Nationalsozialismus auch in sie dringt. Da ist Ferdinand ganz anders, und irgendwann kann Rosa für ihren Mann auch tatsächliche Liebe empfinden, ein Glück, das wieder nur begrenzt ist, denn Ferdinand unterstützt Nazigegner, seine Hilfsbereitschaft wird ihm zum Verhängnis. Von ihren Eltern kann Rosa in dieser Situation nichts mehr erwarten, sie bleibt in ihrer Not völlig alleingelassen, und als sie am Ende auch noch ausgebombt wird, steht sie als "Trümmerfrau" vor einem mehrfach zerbrochenen Leben.
Erneut nimmt sich eine fremde Frau ihrer an und wird ihr zur mütterlichen Freundin, doch auch diesen Halt verliert Rosa. Und nun glaubt sie, daß sie allen nur Unglück bringe, daß sie gar nicht auf die Welt hätte kommen dürfen, das habe schließlich ihre Mutter oft und oft zu ihr gesagt. Immerhin meint es noch einmal jemand mit ihr gut und ermöglicht ihr eine kleine Lebenssicherung: Rosa wird Straßenbahnschaffnerin und erhält eine kleine Zimmer-Küche-Wohnung, größere Ansprüche hat sie auch gar nicht gehabt. Als sie aus dem Gröbsten heraußen ist, ist Rosa 27. Sie ist allein und muß feststellen: "Das Frausein war ihr abhanden gekommen." Es ist eine der überzeugendsten Szenen im Buch, eine schmerzhafte Erkenntnis, aber auch ein Selbsturteil. Es dauert lange, bis Rosa wieder in ein halbwegs normales Leben zurückfindet. Aber in dieser Zeit verliert sie das, was man die schönsten Jahre nennt. Während andere Kinder großziehen oder Karriere machen, verläuft Rosas bescheidenes Leben in unscheinbarem Gleichmaß. So wird sie langsam alt, die schweren Nachkriegsjahre gehen ebenso rasch vorbei wie die fünfziger und sechziger Jahre, wo der Wirtschaftsaufschwung immer mehr alle Wunden und Brüche zudeckt.
Welsh geht es aber nicht darum, Zeitumstände zu schildern - die ergeben sich von selbst -, sie fokussiert alles auf eine zunächst junge Frau, die den Zeitläufen hilflos ausgeliefert ist, die aber Fragen stellt und Widerstände setzt, freilich ohne zu rebellieren. Sie lebt zwar in einem politischen Umfeld - ihr Mann war im Widerstand tätig, eine ältere Freundin war selbst im KZ -, aber die Politik ist nicht ihre Sache. Politisch interessiert braucht sie erst gar nicht zu sein: sie weiß, wo die Grenzen des Anstands liegen, das genügt.
Als Rosa in Pension geht, kommt noch einmal Sinn in ihr Dasein, sie nimmt eine Stelle als Haushälterin an und sorgt sich um die Kinder ihrer neuen Arbeitgeberin. Das Gefühl, sie werde gebraucht, macht sie zufrieden, andererseits wird sie aber auch mit dem konfrontiert, was ihrem Leben fehlt. "Ein Gedanke setzte sich fest: Wenn ich damals schwanger gewesen wäre, könnte ich jetzt eine Tochter haben, die wäre fast genauso alt wie die Mutter der Buben." Dieser Gedanke erfährt eine merkwürdige Dynamik, in ihrer Einsamkeit erfindet sich Rosa eine Familie, genauer einen Enkel, und schafft sich damit ein Doppelleben, das sie schließlich in die Lüge zwingt. Ein vermeintlicher Widerspruch, der in dieser Geschichte, die eigentlich zu wahr ist, um erfunden sein zu können, nicht mehr aufgelöst wird - vielleicht weil er sich so folgerichtig in dieses Lebensbild fügt. Von der ersten bis zur letzten Zeile ist in diesem Roman alles authentisch, nirgendwo auch nur der Anschein von Klischee. Das macht das Buch so gültig, und je länger die Lektüre dauert, umso mehr kommt einem hier ein leiser Verdacht. Die Überraschung wartet am Ende, im "Nachtrag" der Autorin. Aber schon vorher weiß man eines: daß es sich hier um ein gutes Stück Literatur handelt, das man einfach gelesen haben sollte.

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