Attentate in Österreich Reinhard Pohanka

Literaturverz. S. 221 - 225

Quelle: www.rezensionen.at - Karl Krendl

20 informativ beschriebene Attentate in Österreich zwischen 1809 und 1997. (GE)

Attentate sind politisch motivierte Anschläge auf Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Meistens wurden sie geplant aus missionarischer Begeisterung für eine Ideologie, zur Befreiung von einem - mitunter auch vermeintlichen - Tyrannen, um Rache zu nehmen oder schlichtweg aus Verzweiflung. Der Autor, Historiker und Kurator am Historischen Museum in Wien, zeichnet im vorliegenden Band 20 Attentate nach, die in Österreich zwischen 1809 und 1997 ausgeführt wurden: Erwähnt seien etwa die Anschläge auf Napoleon (1809), Franz Josef I. (1853) oder Engelbert Dollfuß (1934) bis hin zu den Attentaten der Abu-Nidal-Gruppe (1981 und 1987) und von Franz Fuchs (1993-1997). Die beschriebenen 20 Attentate werden nach einem bestimmten Schema präsentiert: Zunächst werden die jeweiligen Zeitumstände und die politischen Hintergründe analysiert, dann die Attentäter und ihre jeweiligen Motive vorgestellt sowie die Attentatshergänge beschrieben. Nach jedem Fall wird auch eine Alternative angedacht, die spekuliert, welche politischen Entwicklungen sich beim Ausbleiben eines Attentates auf die Entwicklung Österreichs oder gar der Welt ergeben hätten. - Das informativ und mit Sachkenntnis geschriebene Buch gibt nicht nur einen guten Überblick über die österreichische Attentatsgeschichte der letzten zwei Jahrhunderte, sondern auch einen Einblick in die österreichische Geschichte dieser Zeit aus einer ungewöhnlichen, aber durchaus spannenden, Perspektive.