Leopard Kriminalroman Jo Nesbø. Aus dem Norweg. von Günther Frauenlob und Maike Dörries

Quelle: www.rezensionen.at - Alma Svaldi

Nachdem Harry Hole bei seinem letzten Fall seine ehemalige Frau Rakel in letzter Sekunde retten und den Schneemann verhaften konnte, bricht er alle Brücken hinter sich ab und geht nach Hongkong. Er lässt sich, von Drogen benebelt, treiben und gelangt auch in die Fänge der chinesischen Mafia. Als in Oslo grausame Morde die Polizei in Atem halten und keine Lösung in Sicht ist, schickt man die junge Kommissarin Kaja nach Hongkong, um Harry zurück zu holen. Er lässt sich überzeugen und kehrt nach Oslo zurück, vor allem auch weil sein Vater schwer erkrankt ist. Schnell wird er in den verwirrenden Fall hineingezogen. Mehrere Frauen wurden auf grausame Weise mit einer geheimnisvollen Mordwaffe, die mehrere Stiche in der Mundhöhle zurück lässt, getötet. Die Opfer hatten keine Verbindung und ein Motiv ist nicht in Sicht. Erst auf der Suche nach einer verschwundenen Frau findet Hole in einer Hütte im norwegischen Gebirge eine Spur, die die Opfer miteinander verbindet und auch einen Zusammenhang zum Serientäter vermuten lässt. Bis die Ermittlungen aber erst zum "Leoparden" führen, muss Harry noch viele Umwege machen, Spuren nach Leipzig verfolgen und selbst nach Afrika fliegen. Wichtige Unterstützung erhält er von seiner ehemaligen Kollegin Katrine Bratt, die sich seit den Ermittlungen gegen den Schneemann in einer psychiatrischen Klinik aufhält. Aber nicht nur der Fall selbst beschäftigt Harry, auch sein sterbender Vater lastet auf ihm, außerdem kosten ihn die dauernden Reibereien zwischen der verschiedenen Dezernaten und der Verdacht auf einen Maulwurf in den eigenen Reihen Zeit und Energie. Ein sehr spannendes Buch in dem es um Macht und Geld geht, aber auch um die Abgründe der menschlichen Seele und wie Verletzungen in jungen Jahren nach langer Zeit aufbrechen und Menschen zu grausamen, skrupellosen Verbrechen verleiten können. Da es viele Hinweise und Verknüpfungen mit dem "Schneemann" gibt, lohnt es sich, das vorherige Buch zuerst zu lesen. Etwas unglaubwürdig ist, dass es Harry so oft gelingt, sich aus lebensbedrohenden Situationen zu retten, aber bei dieser fesselnden Geschichte kann man es dem Autor verzeihen.