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Islamismus Geschichte, Vordenker, Organisationen Tilman Seidensticker

By: Material type: TextTextLanguage: German Series: C.H. Beck Wissen ; 2827Publisher: München Beck 2014Edition: Orig.-AusgDescription: 128 S. 18 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783406660696
  • 340666069X
Subject(s): DDC classification:
  • 320.557 22/ger
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Die Terroranschläge von Paris zu Beginn dieses Jahres haben die Welt verändert. Kaum ein Tag, an dem nicht von der Bedrohung durch islamistische Fundamentalisten, von den Gräueltaten der Kämpfer des „Islamischen Staats“ und von der Notwendigkeit, darauf entschlossen und angemessen zu reagieren, gesprochen und geschrieben wird. Neben den zahllosen Beiträgen des meist tagespolitisch agierenden Journalismus gibt es mittlerweile eine Reihe umfangreicher Abhandlungen zum Thema. Einerseits Bücher, die Vorurteile bestärken, andererseits aber auch Beiträge, die neue Akkorde in dem oft lautstarken und nicht selten auch oberflächlichen Diskurs anklingen lassen. Dabei verdienen vor allem auch bisher kaum wahrgenommene, aber authentische Stimmen mehr Gehör, meint Walter Spielmann, der sich Publikationen, Vorträge und Interviews zum Thema angesehen hat. Was bedeutet Islamismus? In einer schmalen, aber, der Tradition der Reihe entsprechend, gehaltvollen Annäherung an seinen Gegenstand legt Tilman Seidensticker, Islamwissenschaftler an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, einleitend dar, dass es „eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs Islamismus nicht gibt“ (S. 9), um kurz darauf folgende Definition für die weitere Darstellung anzubieten: „Beim Islamismus handelt es sich um Bestrebungen zur Gestaltung von Gesellschaft, Kultur, Staat und Politik anhand von Werten und Normen, die als islamisch angesehen werden.“ (ebd.) Grundsätzlich habe man es immer mit einer „subjektiven Auswahl und Interpretation aus der breiten (…) islamischen Tradition zuzüglich neuer Elemente, etwa zur „Herrschaft der Rechtsgelehrten“ (nach Khomeini) zu tun [ebd.]. Die „Distanzierung von (unterschiedlich großen) Teilen der religiös-politischen Geschichte“, die „Verabsolutierung des Islams für die Gestaltung des individuellen, gesellschaftlichen und staatlichen Lebens kombiniert mit dem Ziel einer weitgehenden Durchdringung der Gesellschaft“ sowie „die Forderung, statt der westlichen Volkssouveränität die ‚Souveränität Gottes‘ ins Werk zu setzen“, seien als empirische Merkmale des Islamismus auszumachen. Mit einer konzisen Darstellung des geschichtlichen Hintergrunds, der prägenden Exponenten, wichtiger Organisationen und Parteien sowie der Rechtfertigung zum Gebrauch von Gewalt bietet der Band reichhaltige Basisinformationen zum Verständnis des islamischen Fundamentalismus. Walter Spielmann
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Literaturangaben

Quelle: www.rezensionen.at -

Die Terroranschläge von Paris zu Beginn dieses Jahres haben die Welt verändert. Kaum ein Tag, an dem nicht von der Bedrohung durch islamistische Fundamentalisten, von den Gräueltaten der Kämpfer des „Islamischen Staats“ und von der Notwendigkeit, darauf entschlossen und angemessen zu reagieren, gesprochen und geschrieben wird. Neben den zahllosen Beiträgen des meist tagespolitisch agierenden Journalismus gibt es mittlerweile eine Reihe umfangreicher Abhandlungen zum Thema. Einerseits Bücher, die Vorurteile bestärken, andererseits aber auch Beiträge, die neue Akkorde in dem oft lautstarken und nicht selten auch oberflächlichen Diskurs anklingen lassen. Dabei verdienen vor allem auch bisher kaum wahrgenommene, aber authentische Stimmen mehr Gehör, meint Walter Spielmann, der sich Publikationen, Vorträge und Interviews zum Thema angesehen hat.
Was bedeutet Islamismus?
In einer schmalen, aber, der Tradition der Reihe entsprechend, gehaltvollen Annäherung an seinen Gegenstand legt Tilman Seidensticker, Islamwissenschaftler an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, einleitend dar, dass es „eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs Islamismus nicht gibt“ (S. 9), um kurz darauf folgende Definition für die weitere Darstellung anzubieten: „Beim Islamismus handelt es sich um Bestrebungen zur Gestaltung von Gesellschaft, Kultur, Staat und Politik anhand von Werten und Normen, die als islamisch angesehen werden.“ (ebd.) Grundsätzlich habe man es immer mit einer „subjektiven Auswahl und Interpretation aus der breiten (…) islamischen Tradition zuzüglich neuer Elemente, etwa zur „Herrschaft der Rechtsgelehrten“ (nach Khomeini) zu tun [ebd.]. Die „Distanzierung von (unterschiedlich großen) Teilen der religiös-politischen Geschichte“, die „Verabsolutierung des Islams für die Gestaltung des individuellen, gesellschaftlichen und staatlichen Lebens kombiniert mit dem Ziel einer weitgehenden Durchdringung der Gesellschaft“ sowie „die Forderung, statt der westlichen Volkssouveränität die ‚Souveränität Gottes‘ ins Werk zu setzen“, seien als empirische Merkmale des Islamismus auszumachen. Mit einer konzisen Darstellung des geschichtlichen Hintergrunds, der prägenden Exponenten, wichtiger Organisationen und Parteien sowie der Rechtfertigung zum Gebrauch von Gewalt bietet der Band reichhaltige Basisinformationen zum Verständnis des islamischen Fundamentalismus. Walter Spielmann

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