Seidel, Jürgen 1948-

˜Dasœ Paradies der Täter Jürgen Seidel - 1. Aufl. - 397 S. 22 cm

Quelle: www.rezensionen.at - Anita Ruckerbauer

Ein engagierter Roman über die Sünden der Väter. (ab 14) (JE)
Der siebzehnjährige Tom Blume ist der Sohn eines untergetauchten Nazis, der wie so viele vor dem Militärgericht mit der Familie nach Argentinien geflüchtet ist. Hier treffen sie auf andere deutsche Flüchtlinge - Juden, die den Holocaust überlebten, und solche, die noch rechtzeitig fliehen konnten. Gleich zu Beginn setzt sich Tom an seiner neuen Schule in La Plata für Schwächere ein und merkt erst danach, dass er damit Juden gegen die "Weißen" verteidigt hat. Die Juden halten Tom für einen der ihren und da er sich mittlerweile in Walli, die Tochter eines jüdischen Arztes, verliebt hat, unternimmt er nichts, um den Irrtum aufzuklären. Er verstrickt sich immer mehr in seine Lügen. Gleichzeitig muss er erkennen, dass die Nazis ihre Ideologie keineswegs in Deutschland zurückgelassen haben. Sie haben sich vielmehr in der neuen Heimat ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut. Als dieses durch das Auftauchen einer Namensliste in Gefahr gerät, wird Walli entführt und Tom gerät zwischen alle Fronten.
In "Das Paradies der Täter" zeigt Jürgen Seidel sehr überzeugend, warum die "Schlussstrich-ziehen-und-Schwamm-drüber-Mentalität" nicht funktionieren kann. Denn im Argentinien des Diktators Peron haben die Nazis von Anfang an die besseren Karten. Wieder sind es die Juden, die auf der Hut sein müssen und im Fall von Übergriffen auf keine amtliche Hilfe hoffen können. Doch nicht nur Tom probt den Aufstand gegen seinen despotischen Vater - auch seine Mutter und eine Freundin beginnen, sich den alten Machtstrukturen zu widersetzen.
Eine glaubwürdige Geschichte um Liebe und Freundschaft, die Frage nach Loyalität und das eigene Gewissen und nicht zuletzt eine spannende Handlung, die auch Elemente eines Thrillers aufweist, machen den Roman nicht nur für Jugendliche zu einer interessanten Lektüre.
Allerdings hätte man sich bei Formulierungen wie "sie tat einen kleinen Glücksschrei", "Rafael schöpfte kein Misstrauen", "Zweifel knabberten an der Hoffnung" oder wenn die Gefährlichkeit der Sache dem Ich-Erzähler auf den Pelz rückt, ein etwas energischeres Lektorat gewünscht. Davon abgesehen - allen Bibliotheken sehr zu empfehlen.

9783570155776 Pp. : EUR 16.99 (DE), EUR 17.50 (AT), sfr 24.50 (freier Pr.) 3570155773

9783570155776

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Geschichte 1952
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