Flor, Olga 1968-

Kollateralschaden Roman Olga Flor - 206 S. 21 cm

Quelle: www.rezensionen.at - Christina Repolust

Momentaufnahmen im Supermarkt zeigen, wie nahe Wahnsinn und Einkaufswagerln beisammen liegen. (DR)

Punkt 16.30 lässt die 1968 in Wien geborene, heute in Graz lebende Autorin die Gedankengänge und die daraus folgenden Minimalhandlungen in einem Supermarkt frei. 17.30 - oder war es 17.29? - greift ein Streifenpolizist zur Waffe. Aber das ist viele Seiten, Charaktere und Schicksale, Aberwitzigkeiten und Witzigkeiten später. Ein Buch, das sich wie ein Film liest, harte Brüche, Sprünge und die Erkenntnis: solche Momente kennt man selbst.
Wer die Ergebnisse der Nationalratswahl 2008 nun kennt, hätte so manches längst bei Olga Flor "erlesen" können. Wer mehr über Einsamkeiten, Irritationen, Motivationslosigkeit von schlecht bezahlten Lehrlingen endlich zu wissen bereit ist, findet die entsprechenden soziologischen Studien hier als Dichtung, verdichtete Wahrheit also. Tobias, ein Jugendlicher, zieht seinen Nutzen - ein Paar wirklich tolle Schuhe - aus dem Zusammenprall der Getriebenen hier im Supermarkt. Medien, Politik, Lügen, Armut, Missbrauch, Ausbeutung - das ist das Sonderangebot an Wahrheit, das die Autorin ihren LeserInnen feilbietet. Zugreifen! Zum Wegschauen ist es ohnehin längst zu spät.

9783552054400 Pp. : ca. EUR 17.90 (DE), ca. EUR 18.40 (AT), ca. sfr 32.90 (freier Pr.)

9783552054400

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830 B