˜Derœ schmale Pfad durchs Hinterland Roman
Richard Flanagan ; Übersetzung aus dem australischen Englisch von Eva Bonné
- 437 Seiten 22 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Markus Fritz
Der australische Autor greift ein fast vergessenes Ereignis aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Hunderttausende Sträflinge mussten die berüchtigte Zugstrecke für die japanische Armee zwischen Thailand und Burma errichten. Die Hauptfigur Dorrigo Evans, ein Arzt aus Tasmanien, kämpft auf Seiten der Alliierten im Pazifik gegen die Japaner. Er wird gefangen genommen. Er und einige Tausend Kriegsgefangene müssen nun unter unmenschlichen Bedingungen die Bahnstrecke bauen. Als der Anführer stirbt, muss Dorrigo die Truppe anführen und er versucht, die Japaner zu besseren Bedingungen zu überreden. Doch das Gegenteil ist der Fall, die Gefangenen müssen noch mehr Schichten machen. Viele sterben unter der Last der Arbeit, an Entkräftung und Krankheiten im Dschungel. Einige Kapitel sind aus der Perspektive der Japaner erzählt. Oberst Katamura, der Befehlshaber der Japaner, ist dem Kaiser ergeben. Er hält sich mit Opium über Wasser und treibt die Gefangenen zu unmenschlichen Leistungen an. Der Dienst am Kaiser ist für einen japanischen Soldaten das höchste Gut. Evans halten die Erinnerungen an die kurze, aber heftige Liebesbeziehung zu Amy, der Frau seines Onkels, am Leben. Die komplexe Struktur des Romans (Wechsel der Perspektiven und der Zeitebenen) erfordert vom Leser einiges an Geduld und Konzentration, doch wer durchhält, wird reichlich belohnt.