Geschichte der Globalisierung Dimensionen, Prozesse, Epochen
Jürgen Osterhammel ; Niels P. Petersson
- Orig.-Ausg., 2., durchges. Aufl.
- 128 S. 18 cm
- Beck'sche Reihe 2320 : C. H. Beck Wissen .
- Beck'sche Reihe 2320 : C. H. Beck Wissen .
Literaturverz. S. 125 - 126
Quelle: www.rezensionen.at - Heinz Steuer
Der zur Zeit viel gebrauchte Begriff im analytischen Blick der Historiker. (GW)
"Globalisierung ist ein Begriff der Gegenwartsdiagnose." Der Verlag bietet hier zwei ausgewiesene Historiker auf, sich dieses Diktums über die sozioökonomische Dimension hinaus anzunehmen. Nach der Phase der "Ismen" halten wir nun in einer der "Ierungen", heißt es eingangs, wenn das mit Globalisierung benannte Phänomen charakterisiert werden soll. Die natürliche Distanz und sachliche Unbefangenheit des Historikers lässt sie zu fasslicher Begriffsbestimmung und richtiger Begriffsanalyse kommen. Wer einen funktionierenden Weltmarkt, freien Welthandel, Wanderungsbewegungen, multinationale Konzerne und ein Weltwährungssystem als Anzeichen für Globalisierung gelten lässt, wird dies alles schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden. Wer dagegen nach einer weltweiten Totalvernetzung in "Echtzeit" sucht, wird je nach Temperament die Gegenwart als Anfang eines heraufziehenden neuen Zeitalters feiern oder sich entrüstet von der Zumutung abwenden, in einer solch oberflächlichen Diagnose das neueste "master narrative" der Soziologie zu akzeptieren. Unsere Autoren zeigen in einer klugen Überschau die entsprechenden Entwicklungen auf, die zu diesem Ergebnis führten, dieses Diktum evozierten. - Ein schmaler Band voll kluger Einsichten; ein Verdienst des Verlages, diese Reihe zu betreiben! Globalisierung beginnt nicht erst in der Gegenwart. Sie hat sich über mehrere Jahrhunderte hinweg entfaltet. Das Buch beschreibt die Vielfalt der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Prozesse, die heute unter dem Begriff der Globalisierung zusammengefaßt werden. Es befaßt sich mit deren Ursachen und Auswirkungen, Rhythmen und Reichweiten.