˜Dasœ dunkle Paradies die Entdeckung der Tiefsee
Antje Boetius ; Henning Boetius
- 1. Aufl.
- 463 S. Ill. 22 cm
Literaturangaben
Quelle: www.rezensionen.at - Simone Klein
Neueste Erkenntnisse der Ozeanographie und Kulturgeschichte des Meeres. (NB)
Die Meeresbiologin und Leibniz-Preisträgerin Antje Boetius und ihr Vater, der Schriftsteller Henning Boetius, widmen sich in dem vorliegenden Buch einem bislang fast unerforschten Kosmos, nämlich dem Leben in der Tiefsee. Die Meeresforschung schätzt, dass hier bis zu zehn Millionen unbekannte Arten leben, aber erst Ende des vorigen Jahrhunderts wurde es technisch überhaupt möglich, in derartige Tiefen hinabzutauchen. Und erst vor kurzem, im Rahmen der 2010 durchgeführten "Volkszählung" in den Weltmeeren, wurde die ewige Dunkelheit ein wenig durchleuchtet. Dabei wurden erstmals Bilder geheimnisvoller Mitbewohner aus den tiefsten Regionen gemacht. Antje und Henning Boetius haben nun unter Einbeziehung des aktuellen Standes der Forschung versucht, ein größeres und schärferes Bild zu zeichnen, und erzählen in ihrem engagierten Buch von der Kindheit der Ozeane, vom Reichtum an Mikroben und Kleinlebewesen in der Tiefsee und von Mensch und Meer in alten und gegenwärtigen Zeiten, wobei die fatalen Folgen der technisierten Begegnung des Menschen mit dem Ozean nicht ausgespart werden. Neben der sprachlich und graphisch gut aufbereiteten Information bieten sie einen beeindruckenden Bildteil und ein Logbuch ihres Forschungsschiffes "Maria Sibylla Merian", welches einen hautnahen Einblick in das Leben an Bord gewährt. - Empfehlenswert.