Mias Flucht der Weg in die Freiheit
Liza Marklund mit Maria Eriksson. Dt. von Susanne Dahmann
- 474 S. 21 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Hertwiga Kröss
Das Leben einer Familie im Untergrund und ihr Weg in die Freiheit. (DR)
Mia lebt mit ihrem Mann Anders, dem gemeinsamen Sohn Robin und der unehelichen Tochter Emma im Untergrund in Schweden, vom Sozialamt immer wieder mit neuen Unterkünften und neuen Identitäten versehen. Denn ihr früherer Verlobter, ein Libanese und Vater von Emma, bedroht vor allem sie und Emma mit dem Tod. Unermüdlich verfolgt er ihre Spur und findet mit Hilfe seiner Freunde immer wieder ihren Aufenthaltsort heraus, obwohl die Familie meist in den Unterkünften bleibt und kaum an die frische Luft kommt. Aber das ist kein Leben. Besonders Emma, die mehrmals tätliche Angriffe ihres Vaters erlebte, leidet an Verhaltensstörungen und beide Kinder sind in ihrer Entwicklung um Jahre zurück. So beschließt die Familie, mit Hilfe einer Stiftung ins Ausland zu gehen, um endlich frei leben zu können. Mia entdeckt zu ihrem Entsetzen, dass diese Stiftung nur zum Schein besteht und kann mit Hilfe der Journalistin Hanna diese Machenschaften aufdecken. Hanna und sie beschließen, ein Buch über Mias Schicksal zu schreiben, das zum Bestseller in Schweden wird und die wirtschaftliche Grundlage ihres Exils in Chile bildet. Wenige Jahre in Santiago zeigen ihnen jedoch ihre wirtschaftlichen und persönlichen Grenzen auf und so reisen sie mit einem Touristenvisum in die USA ein, wo die Familie bei Freunden wohnen kann. Mia beantragt Asyl und in den Jahren bis zur Verhandlung leben sie sich gut in die Gesellschaft und Schule ein. Mia aber lebt nur auf den Tag hin, an dem die Asylverhandlung vor der Einwanderungsbehörde stattfindet. Es ist eine letzte ungeheure physische und psychische Anstrengung, dann ist es geschafft - der Asylantrag wird bewilligt. Liza Marklund hat mit Maria Eriksson zusammen deren fast unglaubliche, aber wahre Geschichte niedergeschrieben. Von Marias erstem Buch wurden insgesamt über eine Million Exemplare in mehr als zehn Ländern verkauft. Auch in den USA schreibt Maria Eriksson Geschichte: Sie ist die erste europäische Frau, der wegen häuslicher Gewalt Asyl gewährt wird. - Dieses Buch zu lesen, ist bedrückend und erhebend zugleich, vor allem aber erschütternd ob der Ohnmacht der Behörden. - Nicht nur Frauenliteratur, sondern für alle sehr empfehlenswert.