Tanner geht Sterbehilfe - ein Mann plant seinen Tod
Wolfgang Prosinger
- 175 S. 21 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Markus Jäger
Das Thema Sterbehilfe abseits ideologischer und religiöser Hysterie. (BO)
Tanner ist 51 Jahre alt und hat sowohl die Parkinson'sche Krankheit als auch Darmkrebs und Aids. Er weiß, dass ihn ein qualvolles Ende erwartet. Darum beschließt er, die Freitodbegleitung der Schweizer Organisation "Dignitas" in Anspruch zu nehmen. Wolfgang Prosinger ist Journalist, hat Tanner (der Name ist ein Pseudonym) mehrere Monate begleitet und in ausgiebigen Interviews dessen Lebens- und Leidensgeschichte nachgezeichnet. Ein tabuisiertes Thema wird der Leserin und dem Leser so präsentiert, dass sie oder er sich selbst ein Urteil darüber bilden kann. Vor allem aber ergibt sich ein berührendes Dokument, das sich durch die Verbeugung vor einem Individuum gleichzeitig vor dem Leben verbeugt. Der Autor geht auf Palliativpflege, Hospizbewegung, Argumente dafür und Argumente dagegen ein, lässt aber vor allem das Eigentliche nicht aus: das Lebensschicksal, das diesem Thema zugrunde liegt. Wie geht die Gesellschaft mit dem Thema Leiden um? - Ein anspruchsvolles und ohne jeglichen Kitsch zu Tränen rührendes Buch, das diese Frage im Hinblick auf den Menschen und nicht auf Ideologien oder Religionen stellt. Allen Bibliotheken unbedingt zu empfehlen!
9783100590305 Pp. : EUR 16.90, sfr 30.60 (freier Pr.)
9783100590305
08,A42,0733 dnb
988738872 DE-101
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