Ukraine von der Roten zur Orangenen Revolution Südosteuropa-Gesellschaft, München. Katrin Boeckh ; Ekkehard Völkl - 295 S. Ill., Kt. 22 cm - Ost- und Südosteuropa .

Literaturverz. S. 287 - 289

Quelle: www.rezensionen.at - Karl Krendl

Eine sehr sachliche und informative Darstellung der neueren Geschichte der Ukraine. (GE)

Die Ukraine rückte ab 2004 durch die "Orangene Revolution" und zur Jahreswende 2006/07 durch den Streit mit Russland um Erdgaslieferungen in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, während sich sonst das Interesse am flächengrößten Staat Europas eher in Grenzen hält. Dieses Defizit möchten zwei Südosteuropaexperten, Ekkehard Völkl und Katrin Boeckh, im vorliegende Band beheben. Die Anfänge der Geschichte der Ukraine, die bis ins 10. Jh. zurückreichen, werden nur kurz skizziert, während den neueren Epochen breiterer Raum gewidmet wird: So etwa der ukrainischen Staatsgründung und der Anarchie 1917-1921, der Eingliederung als Teilrepublik in die Sowjetunion, der Besatzungszeit während des Zweiten Weltkrieges sowie der Entwicklung nach 1945 mit zeitweiligen Autonomiebestrebungen und "Eiszeiten". Am ausführlichsten werden schließlich die postsozialistische Ära, welche die Ablöse des sowjetischen Regimes in Kiew brachte, sowie die innenpolitischen Vorgänge rund um die "Orangene Revolution" und deren schwierige demokratische Anfangsversuche dargestellt.
Die sehr sachkundigen Ausführungen sind gut lesbar und übersichtlich geschrieben; Kurzbiografien, ein Verzeichnis historischer Stätten und Sehenswürdigkeiten sowie zahlreiche Skizzen und Schwarzweißfotos erhöhen den Informationswert.

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