˜Dasœ Atelier der Wunder Roman
Valérie Tong Cuong. Übers. aus dem Franz. von Doris Heinemann
- 255 S. 19 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Barbara Tumfart
Literarische Lebensberatung à la française mit liebenswerten Hauptfiguren. (DR) Die drei sympathischen Hauptfiguren in dem achten preisgekrönten Roman der französischen Schriftstellerin Valérie Tong Cuong befinden sich allesamt in einer scheinbar unauflösbaren Lebenskrise, an der sie beinahe zu zerbrechen drohen. Mariette, eine Lehrerin für Geschichte und Geographie, wird von ihrer Klasse derart gemobbt, dass sie im Affekt dem Anführer der Jugendlichen eine heftige Ohrfeige versetzt. Monsieur Mike, ehemaliger Soldat, der nun als Obdachloser in den Straßen der Hauptstadt lebt, wird von einem besonders bösartigen Leidgenossen krankenhausreif geprügelt. Die Dritte im Bunde ist die junge Millie, eine völlig vereinsamte junge Frau, die versucht, sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten und nach einer durchzechten Nacht nur durch einen beherzten Sprung durch das Fenster einem Wohnungsbrand entkommt. Alle diese gestrandeten, vom Leben schwer gebeutelten Menschen finden Aufnahme im sogenannten "Atelier der Wunder" des charismatisch-faszinierenden Monsieur Jean. Dort lernen sie, wieder Kraft für einen Neustart im Leben zu tanken, und erkennen, wie wichtig es ist, das Leben in all seinen Facetten, positiven wie negativen, zu akzeptieren und in die eigenen Hände zu nehmen. Tong Cuongs Roman ist, salopp formuliert, ein typisch französisches Buch. Nicht leicht-flockig, sondern nachdenklich-melancholisch wird diese lyrisch-empfindsame Geschichte rund um drei sympathische und liebenswerte Figuren erzählt. Lebensberatung in literarisch hochwertiger Verpackung - absolut lesens- und empfehlenswert.