Whalerider die magische Geschichte vom Mädchen, das den Wal ritt
Witi Ihimaera. Dt. von Sabine Schulte
- Dt. Erstausg.
- 157 S. 19 cm
- Rororo 23628 .
- Rororo 23628 .
Quelle: www.rezensionen.at - Jutta Kleedorfer
Annotation: Magisch-mythische Geschichte über die Kraft der maorischen Tradition. Rezension: Koro Apirana, der Stammesführer der Maori an der Südwestküste im heutigen Neuseeland, ist verzweifelt. Er sieht sich in der übernächsten Generation ohne würdigen Nachfolger, denn der Erstgeborene seines ältesten Sohnes ist ein Mädchen. Doch es ist etwas Besonderes, denn von klein auf ist Kahu dem Meer, den alten Mythen und erstaunlicherweise auch ihrem abweisenden Großvater zugetan. Sie kennt die Sage vom "goldenen Meister", dem Urvater der Maori, der einst auf dem Rücken eines mächtigen Walbullen an Land ritt und es voll Freude und Dankbarkeit in Besitz nahm. Als eine Herde Wale an der Küste strandet, vermag Kahu die Rettung einzuleiten, indem sie zum gestrandeten Walbullen schwimmt. Sie wird von ihm als Walreiterin angenommen und bewegt ihn und die Herde zur Rückkehr ins Meer. Kahu ist bei dieser Aktion selbst dem Tod nahe, glücklicherweise verfängt sie sich in dem aufgewühlten Meer in einem Tangnest und wird gerettet. Aus dem Koma erwachend, erkennt sie der alte Maorihäuptling endlich an, hat sie doch als Walreiterin nicht nur die den Maori geheiligten Tiere gerettet, sondern auch dem Volk erneut Stolz und Stärke zurückgegeben. Eingebettet in die märchenhaften Mythen der Maori, in denen sich die Verbundenheit von Mensch und Tier, Land und Meer, ausdrückt, wird von einem Mädchen der Gegenwart erzählt, das die lebensspendenden Kräfte der alten Traditionen in sich trägt und zum Segen für ihren Stamm wird. Beginnend mit einem Prolog erfährt man die Walreiter-Legende von der Besiedlung Neuseelands, der weitere Handlungsverlauf der Geschichte ist in vier Abschnitte gegliedert und nach den vier Jahreszeiten benannt, was symbolisch die Einheit von Mensch und Naturkreislauf widerspiegelt. Die Geschichte endet in einem Epilog mit der maorischen Aufforderung "Lasst uns zusammenkommen, uns vereinigen, einander beistehen!", wobei die Walreiterin zum Sinnbild der sich immer wieder erneuernden Kraft wird, wenn der Mensch es versteht, im Einklang mit sich, der Welt und der Natur zu leben.