Kordon, Klaus 1943-

Krokodil im Nacken Roman Klaus Kordon - 795 S. 19 cm - Gulliver 632 . - Gulliver 632 .

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis: "Das wichtigste deutsche Jugendbuch in diesem Herbst!" DER SPIEGEL Endlich als Taschenbuch: Das Meisterwerk von Klaus Kordon. Erzählt wird die bewegende Lebensgeschichte von Manfred Lenz, der nach einem missglückten Fluchtversuch aus der DDR ein Jahr in Stasi-Gefängnissen verbringt. Ein Zeitpanorama, wie es spannender nicht sein könnte. Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, Zelle 102. Hier sitzt Manfred Lenz. Seine Frau Hannah ist ebenfalls inhaftiert, die Kinder Silke und Michael sind im Heim untergebracht worden.Ein missglückter Fluchtversuch aus der DDR hat die Familie auseinandergerissen. Die Zeit im Gefängnis bedeutet Einsamkeit, Schikanen und endlose Stasi-Verhöre. In seiner Isolation lässt Manfred Lenz sein bisheriges Leben Revue passieren: Die Kneipe am Prenzlauer Berg, in der er nach dem Krieg aufgewachsen ist, der Einmarsch der sowjetischen Truppen auf dem Potsdamer Platz, der Tod der Mutter, das Kinderheim, das Jugendwohnheim - und dann die nur ein paar hundert Meter entfernte Grenze nach Westberlin ... Der große Roman erzählt mit bestechender Authentizität deutsch-deutsche Zeitgeschichte. Quelle: www.rezensionen.at -

Es gibt wohl keinen besseren Ort für einen autonomen Kinderhelden als Berlin.
Manfred Lenz, Alter Ego des Autors Klaus Kordon, hat einiges gemeinsam mit den
Figuren von Erich Kästner: Er erobert sich die Stadt allein oder mit Freunden, macht sie auf eigene Faust zu seinem ausgedehnten Abenteuerspielplatz. Die Mutter hat in ihrer Kneipe ohnehin so viel zu un, er würde doch nur stören. Im Unterschied zu Kästners Figuren lebt Manfred Lenz jedoch im Osten des zweigeteilten Nachkriegsberlins. Er wird Augenzeuge des Aufstands vom 17. Juni 1953 und erlebt den Bau der Mauer. In Rückblenden – 1972, aus der Gefängniszelle nach einer missglückten Republikflucht,
in quälender Unsicherheit zwischen schikanösen Verhören durch die Stasi – wird die Geschichte seiner Kindheit und Jugend in der DDR geschildert. Manfred Lenz heiratet, bekommt zwei Kinder, ist mit seinem Beruf nicht unzufrieden – doch spätestens nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings wächst sein Unbehagen darüber, in einem Land zu leben, das ihm vorschreibt, was man zu denken, zu tun und zu lesen hat. Ein Unbehagen, das ihm immer mehr wie ein Krokodil im Nacken sitzt und
schließlich zu jener versuchten Ausreise in den Westen führt, die ihn für lange Zeit von seiner Frau und seinen Kindern trennt. Diese dichte, knapp 800 Buchseiten
umfassende Beschreibung, erzählt nicht nur von der Unmöglichkeit des Lebens in
einem autoritären Regime, sondern auch von geglückten Momenten der Kindheit und des Erwachsenwerdens.
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