Zwischen Kutte und Maske das geheimnisvolle Leben des Charles Sealsfield
Ernst Grabovszki. Hrsg. von Johannes Sachslehner
- 240 S. Ill. 22 cm
Bibliogr. und Literaturverz. S. 233 - 238
Von good old Europe in die Prärien des Wilden Westens: Porträt eines Unbequemen und Rastlosen. Seine Lebensgeschichte ist außergewöhnlich wie kaum eine zweite: Charles Sealsfield, 1793 im mährischen Poppitz als Carl Postl geboren, zählt zu den populärsten Schriftstellern des 19. Jahrhunderts. Der 30-jährige Priester floh in die Vereinigten Staaten, lebte fortan unter falschem Namen und blieb für seine Familie verschollen. In der Neuen Welt setzte er sich für den demokratischen Präsidenten Andrew Jackson ein, arbeitete als Journalist und Autor und bot sich - obwohl später sein unerbittlicher Gegner - Metternich als Agent an. Die Werke des als greatest American author gefeierten "Dichters beider Hemisphären" waren so geschätzt wie die Romane von James Fenimore Cooper; Texte wie "Das Kajütenbuch oder nationale Charakteristiken" (anonym 1841 erschienen) zählen heute zu den Klassikern der deutschsprachigen Literatur. Erst sein Testament brachte die wahre Identität des "großen Unbekannten" ans Licht. Sealsfield wurde Zeuge eines Jahrhunderts, das die gesellschaftliche und politische Ordnung in Europa und den USA wegweisend mitbestimmt hat.