TY - BOOK AU - Magenau,Jörg TI - Christa Wolf: eine Biographie SN - 9783463403946 PY - 2002/// CY - Berlin PB - Kindler KW - Wolf, Christa KW - Schriftstellerinnen KW - Schriftstellerin KW - DDR KW - DDR-Literatur KW - Deutsche Literatur der Gegenwart KW - Gegenwartsliteratur KW - Literatur des 20.Jhs KW - Biografie KW - gnd-content KW - Biographie KW - gnd N1 - Bibliogr. und Literaturverz. S. 482 - 488 N2 - Quelle: www.rezensionen.at - Martina Lainer Gerechtigkeit für Christa Wolf. (PL) Christa Wolf hat es zu DDR-Zeiten geschafft, in Westdeutschland publiziert und eifrigst rezipiert zu werden. So lange die Mauer quer durch Deutschand lief, galt sie als wichtigste Vertreterin der ostdeutschen Literatur und wurde mit wichtigen Preisen ausgezeichnet. Doch nach der Wiedervereinigung und der Veröffentlichung ihres bereits zwölf Jahre zuvor entstandenen Textes "Was bleibt" im Jahr 1990 geriet sie ins Visier und ins Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik. Heftigste Anschuldigungen ergingen, und Christa Wolf stand plötzlich nicht mehr so sehr als Autorin denn als politische Person im Mittelpunkt. Jörg Magenau versucht, Christa Wolf Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, indem er sich ihre Biografie in Beziehung setzt zu ihren Büchern und der Entwicklung der DDR. So werden viele Reaktionen und Engagements der Autorin verständlich, ohne dass Verurteilung geschieht. Das ist vielleicht neben der guten Lesbarkeit die Stärke dieser Biografie: Magenau bringt mehrere Perspektiven ein, gibt sich mit vorschnellen Urteilen nicht zufrieden und hatte neben den vielen Aufzeichnungen aus Gesprächen mit Christa Wolf auch Einblick in die Stasiakte, in der sie als "IM Margarete" geführt wurde und aus der deutlich ihre "Unbrauchbarkeit" hervorgeht. Die Ausweisung Wolf Biermanns, der von ihr sagte, er bewundere sie und sie käme ihm als "grundängstlicher Mensch" vor, zwang sie aus Überzeugung politisch Stellung zu nehmen und Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Der Journalist Magenau leuchtet das ideologische Fundament der Autorin aus, macht es aus ihrer Lebensgeschichte erklär- und auch verstehbar und zeichnet ein Bild einer - wenngleich ängstlichen, in die Krankheit flüchtenden, so doch - standfesten Frau. Die Neubearbeitung von Stoffen aus der Mythologie (Kassandra, Medea) bescherten der deutschsprachigen Literatur bedeutsame Texte. - Eine lohnende Anschaffung für alle Bibliotheken, sowohl für literarisch als auch historisch interessierte Leser/innen UR - http://d-nb.info/965416720/04 ER -