TY - BOOK AU - Muschg,Walter TI - Tragische Literaturgeschichte SN - 9783257065312 U1 - 800 22sdnb PY - 2006/// CY - Zürich PB - Diogenes KW - Literaturgeschichte KW - Schriftstellertum KW - Charakterbild KW - Baudelaire, Charles KW - Dante, Alighieri KW - Goethe, Johann Wolfgang von KW - Gotthelf, Jeremias KW - Flaubert, Gustave KW - Eichendorff, Joseph von KW - Hölderlin, Friedrich KW - Kafka, Franz KW - Kleist, Heinrich von KW - Nietzsche, Friedrich KW - Schiller, Friedrich von KW - Shakespeare, William KW - Stifter, Adalbert KW - Weltliteratur KW - (VLB-PF)BB: Gebunden N2 - Quelle: www.rezensionen.at - Jutta Kleedorfer Neuausgabe der renommierten Literaturgeschichte in der Überarbeitung von 1953. (PL) Wie kaum ein anderer Literaturprofessor hat Walter Muschg im 20. Jahrhundert die Germanistischen Studien durch seine "Tragische Literaturgeschichte" geprägt. Es ist dies keine Literaturgeschichte im traditionellen Sinn, sondern der Versuch, die Lebensgesetze der Dichtung mit vertikalem Blick auf die literarischen Entwicklungen aufzudecken und begreifbar zu machen. Nicht von ungefähr wird der literarische Beginn bei den Schamanen und Magiern gesehen, wird in der Gestaltung Goethes eine kulminative Vereinigung der drei großen Dichtertypen - Magier, Seher, Sänger - sichtbar, zeigt das Titelblatt Shakespeare, Balzac, Goethe und Kafka als nationale Stellvertreter europäischer tragischer Dichtung durch die Jahrhunderte. Auf historisch vergleichender Grundlage versteht Muschg Literaturgeschichte als "menschlich", d.h. als Ausdruck eines persönlichen Lebensgefühls, das in großen Dichtungen sichtbar wird, deren dargestellte Schicksale unmittelbar berühren und ein Stück gelebte wie sprachlich geformte Wirklichkeit darstellen. Die Beifügung "tragisch" bedeutet demnach so viel wie "menschlich", steht doch im Mittelpunkt der literarisch historischen Betrachtung die "tragische Dichtung". Diese spiegelt - nach Muschgs Auffassung - das tragische Denken wieder, das das Leiden zum Mittelpunkt des Daseins macht und die Welt erst durch den Schmerz begreift. Es ist ein sprachmächtiges, gedanklich dichtes Werk des Literaturwissenschaftlers Muschg, geprägt von seinem persönlichen Erleben des 20. Jahrhunderts mit seinen großen Kriegen und den vielfachen Zerstörungen von Menschen und Kulturen. Wer sich nur rasch über die deutsche Literaturgeschichte informieren will, wird dieses Buch bald aus der Hand legen, wer jedoch tiefsinnige Gedanken, sprachmächtige Informationen und formvollendete Sprachgestaltung zu schätzen weiß, wird diese germanistische Fachliteratur wie literarhistorische Dichtung lesen UR - http://d-nb.info/977237710/04 ER -