Hannah
Renate Günzel-Horatz
- 1. Aufl.
- 205 S. 22 cm
Quelle: www.rezensionen.at -
Hannah ist tot! Die 18-jährige Vorzugsschülerin, voller Lebensmut und Tatendrang, gut aussehend, verliebt, vielen einen gute Freundin - manchen allerdings auch ein Dorn im Auge. Ihr Einstehen für Schwächere und ihr politisches Engagement machen sie zur Zielscheibe für die Mächtigen der kleinen Gemeinde. Immer war Hannah unbequem in ihrer Konsequenz, in ihrem Gerechtigkeitsgefühl, in ihrem Gerechtigkeitsgefühl, in ihrem völlig kompromißlosen Vorgehen. Damit hat sie ihrer Umgebung oft zu viel zugemutet. Mord? Selbstmord? Unfall? - Eine junge Kriminalbeamtin übernimmt es, die Puzzleteile der vielen Aussagen zur Wahrheit zu rekonstruieren. Dabei spielt auch eine geheime "Abschussliste", die bösartig-penibel über die sexuellen Kontakte der Klassenkollegen berichtet, eine Rolle. Niemand wird am Ende verurteilt werden, über ihre (Mit-)Schuld nachdenken müssen einige. Das Rätsel um den Tod der 18jährigen Hannah steht im Zentrum des Romans: Aus der Sicht mehrerer Beteiligten wird der Fall aufgerollt und durch Tagebuchaufzeichnungen Hannahs ergänzt. Die Fäden laufen bei einer Kriminalbeamtin zusammen, die den Fall schließlich auch löst. Die Motive, Gedanken und Gefühle der Beteiligten verleihen dem Geschehen Plastizität und Spannung. Die Autorin reflektiert die Kommunikationsunfähigkeit der Jugendlichen und deren Eltern und zeigt die seelischen Verwundungen auf, die durch männliches Angeberverhalten in der Peergroup ausgelöst werden. Ein spannender, psychologisch glaubwürdiger und anspruchsvoller Roman.