Der Krieg und das Mädchen Roman
Jürgen Seidel
- 1. Aufl.
- 473 S. 22 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Jana Sommeregger
Ein spannender Gesellschaftsroman für Jugendliche vor der Kulisse des Ersten Weltkriegs. (ab 15) (DR) Im August 1914 macht eine Schulklasse Urlaub am Müggelsee. Zu ihnen gesellt sich auch die selbstbewusste 17-jährige Mila, die mit einem der Schüler liiert ist. Die Jugendlichen sind Mitglieder der "Somnabulen", einem Künstlerclub, der sich nach dem Vorbild von Pariser KünstlerInnenkreisen formiert hat. Während sie noch von Kunst und kosmopolitischer Freiheit träumen, ist der Erste Weltkrieg bereits zum Greifen nah. Als plötzlich ein Lehrer, der Mila wegen ihres französischen Namens beleidigte, stirbt, wird das junge Mädchen verdächtigt. Jürgen Seidels Gesellschaftsroman ist aufwändig recherchiert und detailliert in seiner Figurenvielfalt. Gesellschaftspolitische Fragen der Zeit, Nationalismus, Homophobie und überkommene Rollenbilder werden ebenso diskutiert wie die unterschiedlichen Motivationen für den Krieg. Aufgrund der epischen Breite und der anspruchsvollen Sprache kann der Roman v. a. geübten jungen LeserInnen mit Interesse an historischen Themen empfohlen werden.