TY - BOOK AU - Hartmann,Lukas TI - Bis ans Ende der Meere: die Reise des Malers John Webber mit Captain Cook ; Roman SN - 9783257066869 U1 - 830B 22sdnb PY - 2009/// CY - Zürich PB - Diogenes KW - Webber, John KW - Cook, James KW - Weltumseglung KW - Biographie KW - 18. Jahrhundert KW - Entdeckungsfahrten KW - (VLB-PF)BB: Gebunden KW - (VLB-WN)1122: HC/Belletristik/Historische Kriminalromane KW - Fiktionale Darstellung KW - gnd-content KW - Belletristische Darstellung KW - gnd N2 - Quelle: www.rezensionen.at - Ingrid Kainzner Roman über den Maler John Webber, der Cook auf seiner letzten Weltumseglung begleitet. (DR) Im Jahre 1776 erhält der Maler John Webber ein faszinierendes Angebot: Er wird eingeladen, die dritte Weltumsegelung Captain Cooks zu begleiten und mit seinen Mitteln zu dokumentieren. Webber sagt zu und im Juni desselben Jahres setzt der Dreimaster "Resolution" die Segel. Vier Jahre dauert die Reise, die nicht nur der Mannschaft, sondern auch Webber ein Äußerstes an Strapazen abverlangt und von der Cook nicht mehr heimkehrt. Als Webber 1781 wieder in London eintrifft, ist er nicht mehr der Gleiche. Die Sehnsucht nach der Südsee und nach einer wunderschönen Insulanerin, aber auch die albtraumhaften Eindrücke rund um Cooks Tod lassen ihn nicht mehr los. Webber, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, introvertiert und gewissenhaft, hat es nicht leicht, sich an die raue Welt auf dem Schiff zu gewöhnen. Nicht nur die Seekrankheit und katastrophale sanitäre Verhältnisse sind zu ertragen, mehr noch machen ihm Grobheit und Brutalität der Mannschaft zu schaffen. Dennoch findet er Anschluss: Sein engster Vertrauter wird der eigenwillige Schiffsarzt Anderson, der es auch wagt, dem bewunderten, aber auch gefürchteten Kapitän gegenüber seine Meinung zu behaupten. Dass Cook mit unnachgiebiger Härte das Schiff befehligt, wird nicht in Frage gestellt, doch kommen in der Offiziersmesse auch ethische Themen zur Sprache, die durchaus kontrovers beurteilt werden - vor allem die Frage, ob der Einfluss der Weißen für die Eingeborenen nicht eher Fluch als Segen ist. Für Cook gibt es keinen Zweifel an der Höherwertigkeit der Zivilisation und dem Nutzen, den sie für die Eingeborenen bedeutet. Dennoch ist er nicht blind für die Gefahren, vor allem für die Ausbreitung der venerischen Krankheiten, mit denen seine Seeleute die Insulanerinnen anstecken. Die Kontakte zu den fremden Völkern verlaufen überwiegend friedlich, doch schließlich führen völlig unterschiedliche Auffassungen von Eigentum zu einer blutigen Auseinandersetzung, bei der Cook den Tod findet. Lukas Hartmann hat anhand der Logbücher Cooks die Reiseroute seiner letzten Weltumsegelung genau recherchiert. Über Webber gibt es wenige Quellen. Der Autor imaginiert die Reise aus der Sicht des Malers. Die Härten des Lebens auf einem Schiff im 18. Jahrhundert werden nicht beschönigt, sondern kontrastieren mit überwältigenden Naturschilderungen. Wahrhaft malerisch werden die herrlichen Farben des Meeres, Wolkengebilde, tropische Küsten und Inseln mit traumhaften Stränden beschrieben. "Bis ans Ende der Meere" ist ein spannender Reiseroman zugleich aber auch ein überzeugender Entwicklungsroman. Darüber hinaus thematisiert er die ersten Zweifel an der Legitimität der Kolonisation. Anspruchsvolle und anregende Unterhaltung für alle Bibliotheken UR - http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=3194194&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm ER -