SPQR die tausendjährige Geschichte Roms
Mary Beard ; aus dem Englischen von Ulrike Bischoff
- 651 Seiten Illustrationen, Grafiken, Karten 22 cm, 275 g
Quelle: www.rezensionen.at - Roman Schweidlenka
Gelungenes, gut lesbares Buch über die Geschichte Roms. (GE) Eine Geschichte Roms, die immerhin 1.000 Jahre dauerte, zu verfassen, ist ein Wagnis. Der Autorin, bekannteste Althistorikerin im englischen Sprachraum, ist es erfreulich gut gelungen. Gleich vorweg: Geschichtliche Werke können wie ein Schlafmittel wirken oder aber sie fesseln, indem sie eine alte, vergangene Zeitepoche lebendig machen. Beards Vorzug ist, dass ihre Sprache relativ einfach und gut lesbar ist. Das Werk weist immer wieder eine Spannung auf, die die LeserInnen mitreißt. Etliche der Mythen, die wir noch aufgrund unseres Geschichtsunterrichts mit den Römern verbinden, werden auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aufgelöst. Rom tritt den LeserInnen umfassend entgegen. Nicht nur Leben und Taten hinlänglich bekannter Persönlichkeiten vom legendären Romulus über Cicero bis zur Phalanx der Kaiser werden geschildert, sondern auch das Alltagsleben der kleinen Leute und Sklaven, umgeben von Schmutz, Armut und Lärm. Einige der Themenstränge sind sehr aktuell: Die Frage der Identität, Zuwanderung und Assimilation, die im alten Rom ebenso Thema war wie in unserer Gegenwart. Interessant weiters die Weltanschauungen der Dichter und die Geschichte imperialer Expansion, die Rom zur Herrscherin der damals bekannten Welt machte. In einer Zeit, in der Geschichte fast ein Schattendasein führt, ein wichtiges Buch, das vielleicht mithilft, das Interesse an vergangenen Kulturen, die uns heute noch mitprägen, neu zu entfachen.