Alexander Iwanowitsch Lebed der Weg zur Macht
Wladimir Ostrogorski
- 127 S. Ill. 22 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Maria Schmuckermair
Vorläufiges Porträt eines vielversprechenden russischen Politikers. (GE)
Ein Gesicht wie Max Schmeling in jungen Jahren, eine sagenhaft tiefe, sonore Baßstimme. Liebkind der westlichen Medien, erfolgreicher Friedensvermittler im Tschetschenienkonflikt, laut einer repräsentativen Umfrage in Rußland der populärste Mann des Jahres 1996 - so kann stichwortartig Alexander Lebed vorgestellt werden. Unwichtig scheint, daß er von seinem früheren Mentor Boris Jelzin im Oktober nach einem Zerwürfnis als Sicherheitsberater gefeuert worden ist und momentan auf dem politischen Abstellgleis steht. Denn alle scheinen damit zu rechnen, daß seine eigentliche Stunde noch kommt. Auf Alexander Lebeds pragmatischen Machtinstinkt und auf sein Verhandlungsgeschick richten sich viele Hoffnungen in diesem chaotischen Land. - Die vorliegende vorläufige Biographie zeichnet den bisherigen Lebensweg von den Jugendjahren in Südrußland bis zu den tschetschenischen Friedensverhandlungen im Sommer 1996 nach, gewürzt mit zahlreichen Anekdoten und charakteristischen Ereignissen in der bisherigen Karriere Lebeds, vor allem beim Militär (in Afghanistan, in Aserbaidschan und Georgien, in Moldawien). Als langjähriger Kommentator von Radio Moskau kennt der Biograph Ostrogorski die Lage seines Landes genau und von innen. - Für an der Materie Interessierte eine aufschlußreiche Lektüre.